Einfluss von Mifepriston auf die Einleitungszeit bei Schwangerschaftsabbrüchen im zweiten und dritten Trimenon

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/80662
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-806624
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-22056
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kagan, Karl Oliver (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-02-09
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Schwangerschaftsabbruch
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Einleitung: Nach Schätzungen der WHO endet heute jede fünfte Schwangerschaft in einem induzierten Schwangerschaftsabbruch. In der Regel erfolgt dieser nach dem ersten Trimenon medikamentös. Ziel der Dissertation ist es, den Einfluss von Mifepriston auf die Einleitungszeit zu untersuchen. Außerdem sollen Kombinationen aus Mifepriston und verschiedenen Prostaglandinderivaten in ihrer Effektivität verglichen und Einflussfaktoren auf die Einleitungszeit herausgearbeitet werden. Material und Methoden: Untersucht wurden 333 Schwangerschaftsabbrüche, die gemäß §218a Abs. 2 StGB nach dem ersten Trimenon abgebrochen wurden. Zum Einsatz kamen die Prostaglandine Misoprostol, Gemeprost oder Dinoproston. Bei einem Teil des Studienkollektivs wurde zusätzlich der Progesteronrezeptor-Antagonist Mifepriston 24 bis 48 Stunden vor der ersten Prostaglandin-Applikation verabreicht. Als Maß für die Effektivität der Medikamente diente das Zeitintervall zwischen der ersten Prostaglandin-Applikation und der Entbindung. Mithilfe uni- und multivariater Regressionsanalysen wurden zudem die Faktoren mütterliches Alter, Body-Mass-Index, Gravidität, Parität, Z.n. Sectio caesarea, Gestationsalter und das Einleitungsregime auf ihren Einfluss auf die Einleitungszeit untersucht. Ergebnisse: Durch den Einsatz von Mifepriston konnte die Einleitungszeit signifikant von 25,3 auf 15,1 Stunden verkürzt werden (p<0,001). Am schnellsten zur Entbindung führten die Kombinationen Mifepriston mit Misoprostol sowie Mifepriston mit Gemeprost. Bei Einsatz von Dinoproston wurden, unabhängig von der Applikation Mifepristons, deutlich längere Einleitungszeiten verzeichnet. Als weitere signifikant verkürzende Einflussfaktoren wurden ein niedriges Gestationsalter und der Z.n. vorangegangener Entbindung ohne Sectio gefunden. Schlussfolgerung: In Zusammenschau der Ergebnisse der vorliegenden Dissertation empfiehlt sich ein Regime aus Mifepriston und Misoprostol um Schwangerschaften im zweiten und dritten Trimenon zu beenden. Das Priming kann mit 200 mg Mifepriston zwölf bis 24 Stunden vor dem Beginn der Einleitung erfolgen. Zur Einleitung selbst scheint ein vaginal oder gemischt vaginal-oral appliziertes Misoprostol-Regime am besten geeignet. Sollte Misoprostol nicht verfügbar sein, stellt Gemeprost eine vergleichbar effektive Alternative dar. Sowohl die vorliegende Dissertation als auch aktuelle Studien können nicht abschließend klären, ob und wie stark die Prostaglandindosis reduziert werden kann, wenn gleichzeitig Mifepriston zum Einsatz kommt. Weitere Studien sind erforderlich um diese Fragestellung zu klären.

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