Die diagnostische Bedeutung von Autoantikörpern bei Patienten mit bullösem Pemphigoid

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/84215
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-842154
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-25605
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018-09-18
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Ghoreschi, Kamran (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-08-07
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Pemphigoid , Antikörper , Haut
Freie Schlagwörter: Bullöses Pemphigoid
Autoantikörper
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das bullöse Pemphigoid (BP) gehört zu der Gruppe der Autoantikörpermediierten Hautkrankheiten. Klinisch ist das BP nicht immer eindeutig zu diagnostizieren. Die labordiagnostischen Parameter zur Diagnosefindung des BPs umfassen die histologische Untersuchung und die direkte Immunfluoreszenz (DIF) von Hautgewebeproben der der Patienten sowie eine indirekte Immunfluoreszenz (IIF) mittels Gewebesubstrat und Nachweis von Autoantikörpern gegen BP180 und BP230 mittels ELISA aus Patientenserum. Die vorliegende Arbeit sollte zum einen die Sensitivität und die Spezifität dieser diagnostischen Parameter ermitteln und zum anderen das Therapiespektrum und den Verlauf der Autoantikörpertiter einzelner Patienten in einem monozentrischen Kollektiv von 200 Patienten retrospektiv analysieren. Als Kontrollgruppe dienten 400 Patienten ohne BP, bei denen Befunde zu BP180/BP230 Autoantikörpern vorlagen. Folgende Sensitivitäten und Spezifitäten konnten für die diagnostischen Parameter kalkuliert werden: Die höchste Sensitivität wurde für den BP180-ELISA (84,97%) ermittelt, die niedrigste Sensitivität zeigte dagegen der BP230-ELISA (55,49%). Bei DIF, IIF und Histologie lagen die Sensitivitäten bei 77,16%, 72,73% und 76,25%. Die Spezifität der Parameter BP180- und der BP230ELISA, DIF sowie IIF waren sehr hoch und lagen eng beieinander (93,94%, 92,94%, 94,87% und 93,69% respektive). Lediglich die histologische Untersuchung mittels H&E zeigte eine niedrige Spezifität (81,29%) im Vergleich zu den anderen diagnostischen Laborparametern. Während die DIF noch immer als Goldstandard zur Diagnostik eines BPs gehört, zeigt die vorliegende Arbeit, dass die serologischen Untersuchungen mittels ELISA nicht nur Ergänzungen sind, sondern mindestens genauso wichtig sind. Die ELISAs für BP180 und BP230 sind in einem immunologischen Labor schnell und auch automatisiert durchführbar, wobei der Nachweis von Autoantikörpern gegen BP180 die höchste Sensitivität bei vergleichbarer Spezifität aufzeigt. IIF und Histologie ergänzen die Diagnostik bei bullösen Autoimmundermatosen wie ein BP. 66 Die Analyse der Therapien der Patienten in dieser monozentrischen Auswertung zeigte die Anwendung von systemischen Glukokortikosteroiden (GKS) bei 169 Patienten und 141 Patienten erhielten meist zusätzlich zu GKS Azathioprin. Für das ältere Patientenklientel mit BP ist somit eine regelmäßige Kontrolle der potentiellen unerwünschten Arzneimittelwirkungen unbedingt notwendig. Die longitudinale Betrachtung von 15 Patienten zeigte, dass die Höhe der Autoantikörpertiter im Serum der Patienten mit dem klinischen Befund des BPs korreliert. So konnte ein signifikanter Unterschied der Autoantikörpertiter in den verschiedenen Krankheitsstadien (Aktiv-Remission: BP180 und BP230 Antikörper, Remission-Rückfall: BP180 Antikörper) festgestellt werden. Durch die regelmäßige Bestimmung der Antikörperhöhe im Patientenserum kann die benötigte Dosierung der Systemtherapeutika besser eingeschätzt und angepasst werden. Dies ist für den klinischen Alltag relevant. Somit sind moderne Methoden zum Nachweis von Autoantikörpern sowohl für die Diagnostik, als auch für den Verlauf und die Therapieanpassung bei Patienten mit BP die entscheidenden Parameter.

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