Vergleich von vollständigem Pfannen- und isoliertem Inlaywechsel zur Therapie des Inlayverschleißes nach Hüfttotalendoprothese

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/86706
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-867063
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-28093
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-03-12
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kluba, Torsten (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-02-21
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Hüftgelenkprothese
Freie Schlagwörter: Inlayverschleiß
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

In der vorliegenden Arbeit wurden Daten von 69 Patienten (30 Männer und 39 Frauen) mit einem durchschnittlichen Alter von 76 Jahren (Altersspanne: 50 – 85 Jahre) untersucht, welche sich bei einliegendem totalendoprothetischen Hüftgelenkersatz im Zeitraum von 2010 – 2016 im Städtischen Klinikum Dresden unter der Indikationsstellung des Inlayverschleißes bei fest einsitzender Prothesenpfanne einer Revisionsoperation mit Wechsel des PE-Inlays oder eines simultanen Wechsels von Pfanne- und Inlay unterzogen. Die primäre Implantation des einliegenden Prothesenmaterials erfolgte bei bestehender Coxarthrose. Patienten mit die Knochenstruktur beeinflussenden Autoimmunerkrankungen in der Anamnese (beispielsweise rheumatische Erkrankungen inklusive aller Unterformen), Tumorerkrankungen, rezidivierende Luxationen, gesicherte Infektion, dysplastischen Hüfterkrankungen, neuromuskulären Erkrankungen (Myasthenia gravis, Muskeldystrophien, Myopathien) oder traumatisch bedingter Hüftgelenksdestruktion wurden ausgeschlossen. Ziel dieser Arbeit war eine retrospektive Untersuchung und deskriptive Auswertung nach erfolgter Revisionsoperation im Hinblick auf prä-, intra- und postoperative Komplikationen sowie auf die postoperative Patientenzufriedenheit mit dem neu eingebrachten Material, welche im Rahmen einer Follow-Up-Untersuchung erfasst wurde. Unter der Fragestellung ob ein einfacher Inlaywechsel verglichen mit dem simultanen Wechsel der einliegenden Prothesenpfanne zu einem besseren Outcome führen könnte erfolgte die Einteilung der Patienten in drei Gruppen. Es wurde das Ausmaß vorhandener Osteolysen bei gleicher Operation untersucht und unterteilt. Hierfür wurden neben dem neu implantierten Revisionsmaterial auch das in einer vorangegangenen Röntgenübersichtsaufnahme des Beckens sichtbare Osteolysemuster berücksichtigt und dieses nach der Klassifikation von Saleh und Groß (Osteolysetyp I – V) beurteilt. In der ersten Gruppe erfolgte ein Inlaywechsel bei geringen Osteolysen (Grad I). In der zweiten Gruppe erfolgte ein Inlaywechsel bei Osteolysen Typ II-IV. Die dritte Patientengruppe umfasste Patienten, bei denen im Rahmen der Revisionsoperation zusätzlich zum Inlaywechsel ein simultaner Wechsel der einliegenden Pfanne trotz Festsitzen derselben erfolgte. Es zeigten sich Unterschiede in der Operationsdauer sowie der Dauer des postoperativen Aufenthaltes welche in der dritten Gruppe deutlich verlängert war. Jedoch war die Anzahl an erneuten Revisionsoperationen, welche größtenteils aufgrund rezidivierender Luxationen durchgeführt wurden in der ersten und zweiten Gruppe, also unter Belassen der Pfanne erhöht. Es zeigte sich eine Revisionsoperationsrate von 17,8% bei Patienten mit einfachem Inlaywechsel (Gruppe I und II) bei einer Gesamtrevisionsrate von 13%. Im Rahmen der Follow-Up-Untersuchung, welche im Durchschnitt 4 Jahre nach erfolgter Revisionsoperation durchgeführt wurde, wurden Fragebögen an die teilnehmenden Patienten verschickt. Diese beinhalteten standardisierte Selbsteinschätzungsfragebögen nach WOMAC sowie der Lequesne-Index als valides, zuverlässiges und reproduzierbares Assessment-Instrument im Rahmen der Qualitätssicherung. Von 69 verschickten Briefen konnten 36 verwertbare Antwortbögen ausgewertet werden. Es zeigte sich, dass insbesondere die Schmerzkomponente durch die durchgeführte Revisionsoperation deutlich verbessert werden konnte. Jedoch konnten erhebliche intergruppale Unterschiede eruiert werden. Es bestand eine deutliche Patientenunzufriedenheit nach erfolgtem simultanen Inlay- und Pfannenwechsel bei anhaltend progredienter Schmerzsymptomatik und eingeschränkter Funktionalität des operierten Gelenkes. Ein Wechsel beider Komponenten geht mit einer eingeschränkten Lebensqualität, verbunden mit hohem Leidensdruck der Patienten einher. Anhand dieser Arbeit besteht die Empfehlung den einfachen Inlaywechsel dem simultanen Wechsel der einliegenden Prothesenpfanne vorzuziehen. Eine differenzierte Betrachtung der Patienten unter Berücksichtigung der individuellen Risikofaktoren und der Ausprägung vorhandener Osteolysen sollte hierbei weiterhin erfolgen. Die Revision der Pfanne erlaubt den besseren Zugang mit adäquatem Débridement acetabulärer Osteolysen. Bei röntgenologisch detektiertem Knochenabbauprozess empfiehlt sich bei - je nach Aktivitätsmuster des Patienten – progredienter Größe der Osteolysen ein frühzeitiger Tausch des abgelaufenen Inlays.

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