Gewaltprävention und Sport. Drei Projektevaluationen

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/87265
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-872653
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-28651
Dokumentart: Verschiedenartige Texte
Erscheinungsdatum: 2015
Sprache: Deutsch
Fakultät: Kriminologisches Repository
Fachbereich: Kriminologie
DDC-Klassifikation: 360 - Soziale Probleme, Sozialdienste, Versicherungen
Schlagworte: Jugend , Gewalt , Prävention , Evaluation , Berlin
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Inhaltszusammenfassung:

Die vorliegende Broschüre konzentriert sich auf das Handlungsfeld Sport und enthält die drei im Jahr 2014 durchgeführten Evaluationen, die sich auf dieses Handlungsfeld beziehen: * die Evaluation des Projektes „Bleib Cool am Pool“, durchgeführt von der Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention (Albrecht Lüter und Sabine Behn), * die Evaluation des Projektes „MitternachtsSport“, durchgeführt vom Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (Jutta Aumüller), * die Evaluation des Projektes „Diversity und Vielfalt im Amateurfußball“, durchgeführt von der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (Silvester Stahl). Die drei evaluierten Projekte verdeutlichen exemplarisch die große Bandbreite gewaltpräventiver Arbeit im Sport. Die hier evaluierten Projekte beziehen sich auf die Prävention von Gewalt in öffentlich zugänglichen Räumen. Damit weisen sie auch wichtige Schnittstellen zum Handlungsfeld der Stadtentwicklung auf. Die Evaluationen zeigen demnach exemplarisch, wie Handlungsansätze im Sportbereich einen wichtigen Zugang zur Gewaltprävention in öffentlichen Räumen bilden können. Das Projekt „Bleib Cool am Pool“ steht dabei gleichsam an der Schnittstelle zu zwei in Evaluationen wenig beleuchteten Gebieten, nämlich den Handlungsfeldern Stadtentwicklung und Polizei. Das Angebot in Berliner Freibädern zielt darauf, verbalen und handgreiflichen Konflikten in intensiv genutzten öffentlichen Räumen insbesondere in multikulturellen, sozial benachteiligten Gebieten vorzubeugen. Die Zusammenarbeit zwischen einem sozialem Träger und der Polizei, der Aufbau von Vertrauen zur Polizei und die Aktivierung von Jugendlichen spielen dabei eine große Rolle. Das Projekt „MitternachtsSport“ ist von der ursprünglichen Idee eher der situativen (sekundären) Prävention zuzuordnen. Er soll Gelegenheitsstrukturen für Gewalt aus Langeweile oder Mangel an beaufsichtigter, sinnvoller Beschäftigung mindern, indem gerade männlichen Jugendlichen ein attraktives Angebot in Abend- und Nachtstunden gemacht wird. Das Projekt zielt in seiner Ausgangskonzeption auf die Befriedung des Stadtteils insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit. Es entstand aus dem Programm Soziale Stadt und in der Auseinandersetzung mit Jugendgewalt im öffentlichen Raum. Die Zielsetzung der Arbeit mit den Jugendlichen entwickelte sich jedoch im weiteren Verlauf in die Richtung der Stärkung von Fairplay und der Akzeptanz von Vielfalt. Das Projekt „Diversity und Vielfalt im Amateurfußball“ ist hingegen ein Beispiel für die gewaltpräventive Arbeit eines Verbandes. Das Projekt des Berliner Fußballverbandes setzt an verschiedenen Stellen an und hat somit die Möglichkeit, Aktivitäten im Amateurfußball von unterschiedlichen Seiten her mit gewaltpräventiver Arbeit zu durchdringen. Die Zielsetzung umfasst dabei die Prävention körperlicher, aber auch verbaler Gewalt im Sinne der Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Herkunft und sexueller Orientierung. Sportplätze erweisen sich dabei auch als (halb)öffentliche, von vielfältigen Zielgruppen genutzte Räume. Sie können zu Arenen von gewaltförmigen Konflikten werden, können aber auch als Lernstätten für Fairplay und Antidiskriminierung fungieren. Der Ansatz des Fußballverbandes ist dabei nicht nur als Prävention bereits manifester körperlicher und verbaler Gewalt einzuordnen. Indem sich der Fußballverband Diskriminierungen entgegenstellt, sensibilisiert er darüber hinaus für einen wichtigen Risikofaktor für gewalttätiges Verhalten. Hervorzuheben ist auch die Strategie der Themenkopplung des Fußballverbandes, der zufolge Aktivitäten im Bereich der Konflikt- und Gewaltprävention eng mit anderen Themen und Verbandszielen verknüpft werden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die vorliegenden Evaluationen eine deutliche Erweiterung des bisher verfügbaren Spektrums an Evaluationsstudien im Bereich Sport und Gewaltprävention bilden.

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