Ganzkörperuntersuchungskurs Allgemeinmedizin - Bestandsaufnahme, Entwicklung und Evaluation im Rahmen eines multimethodischen und multiperspektivischen Ansatzes

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/87744
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-877445
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-29130
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-04-15
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Joos, Stefanie (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-03-27
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Medizinstudium , Körperliche Untersuchung , Allgemeinmedizin
Freie Schlagwörter: Ganzkörperuntersuchungskurs
medical education undergraduate
physical examination
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die körperliche Untersuchung ist eine wesentliche Basiskompetenz eines jeden Arztes, weshalb der Vermittlung dieser Fertigkeit im Medizinstudium eine wichtige Rolle zukommt. Untersuchungen bei Medizinstudierenden weisen darauf hin, dass diese Defizite in körperlichen Untersuchungstechniken aufweisen. Ziel dieser Arbeit war es, eine Bestandsaufnahme zum Thema körperliche Untersuchung im Humanmedizinstudium auf nationaler und internationaler Ebene durchzuführen. Im Zuge der Weiterentwicklung des Ganzkörperuntersuchungskurses an der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen und der Einführung einer zugehörigen Lernerfolgskontrolle in Form einer OSCE war es weiterhin Ziel, eine standardisierte Vermittlung der festgelegten Lernziele zu erreichen. Abschließend war die Evaluation des Ganzkörperuntersuchungskurses durch die beteiligten Studierenden, Lehrärzte und Schauspielpatienten von Interesse. Das durchgeführte Scoping Review zum Thema körperliche Untersuchung im Medizinstudium zeigte ein sehr heterogenes Bild über den Einsatz von Lehrmethoden, Inhalt und Umfang des Unterrichtens von körperlichen Untersuchungsschritten, der Lehrqualität und von Prüfungsformaten, mit einer deutlichen Unterpräsenz von Publikationen aus dem deutschsprachigen Raum (n=2). Insgesamt wurden 117 Artikel in das Review eingeschlossen. Die eingeschlossenen Artikel wurden einer der fünf Hauptkategorien zugeordnet: Lehrmethoden (n=53), Lehrqualität (n=33) Leistungsbewertung und Prüfungsformate (n=19), Studierendensichtweise (n=8) und Patienten- und Schauspielpatientensichtweise (n=4). Einschränkungen bezüglich der Aussagekraft der Ergebnisse ergaben sich aus den gewählten Studiendesigns (mehrheitlich nicht-randomisierte Interventionsstudien), den teilweise geringen Fallzahlen und den länderspezifischen Unterschieden (in Bezug auf Curriculum, sowie Heterogenität der eingesetzten Lehrmethoden). Die deutschlandweite Befragung an allgemeinmedizinischen universitären Einrichtungen ergab, dass die körperliche Untersuchung an 25 der insgesamt 38 universitären allgemeinmedizinischen Einrichtungen im Rahmen verschiedenster Lehrveranstaltungen gelehrt wurde. Eine allgemeine Empfehlung zur Anwendung einer bestimmten Lehrmethode in diesem Kontext gibt es derzeit nicht. Überwiegend werden Kurse in körperlicher Untersuchung im klinischen Studienabschnitt und in fächerübergreifenden Lehrangeboten angeboten. An der Mehrzahl der universitären allgemeinmedizinischen Standorte wird die Vermittlung einer Ganzkörperuntersuchung durch eine Prüfung (vorrangig einer OSCE) abgeschlossen. Orientierend an dem von Gowda et al. entwickelten „Core-and-Cluster“-Ansatz konnten durch eine online-basierte Umfrage unter Tübinger Lehrärzten Kernuntersuchungsschritte für die Lehre einer orientierende Ganzkörperuntersuchung im Tübinger Ganzkörperuntersuchungskurs festgelegt werden.Die Zusammenfassung der Literatur zeigt, dass es Evidenz für das Erlernen von körperlichen Untersuchungstechniken durch praktisches Üben in Kleingruppen, an Schauspielpatienten oder an Patienten mit anschließendem Feedback gibt. Zur Optimierung der studentischen Lehre im Bereich körperliche Untersuchung ist weitere Forschung notwendig, hierbei wäre zukünftig eine Zunahme von randomisierten kontrollierten Interventionsstudien wünschenswert.

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