Palliative Behandlung älterer und alter Patienten mit kolorektalem Karzinom außerhalb von Studienbedingungen - Versorgungswirklichkeit an einem kommunalen Großkrankenhaus

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/88790
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-887907
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-30174
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-05-20
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Zoller, Wolfram (Prof. Dr. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-04-25
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Dickdarmkrebs , Alter
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Fragestellung: Ältere Patienten (>75 Jahre) mit kolorektalem Karzinom sind in Studien unterrepräsentiert [5-10]. Außerhalb von Studienbedingungen erhalten sie häufig ein weniger aggressives Therapieschema und seltener innovative neue Chemotherapeutika als jüngere Patienten. Unsere Arbeit soll die Versorgungswirklichkeit für Patienten mit kolorektalem Karzinom im metastasierenden Stadium an einem kommunalen Großkrankenhaus analysieren. Methodik: Ausgewertet wurden die Daten von 97 Patienten, die in den Jahren 2004-2016 wegen eines metastasierten kolorektalen Karzinoms palliativ behandelt wurden. Die Hauptstratifizierung erfolgte anhand des Alters bei Therapiebeginn ( ≤ / >75 Jahre). Erfasst wurden demographische Daten, Tumorlast und -lokalisation, Komorbiditäten, eingesetzte Medikamente, Dosisdichte, Therapietoxizität und -dauer, Therapiepausen sowie die Überlebenszeit für beide Alterskohorten. Mithilfe der Cox-Regressionsanalyse wurden unabhängige Prädiktoren für eine längere Überlebenszeit ermittelt. Ergebnisse: Das Alter hatte keinen Einfluss auf die Überlebenszeit der Patienten. Die älteren Patienten litten signifikant häufiger unter renalen und kardialen Komorbiditäten (p-Wert jeweils 0,03). Für älteren Patienten >75 Jahre erfolgte keine frühere Therapiebeendigung, es wurde kein weniger intensives Therapieschema verfolgt und die Therapie wurde auch nicht häufiger pausiert oder aufgrund von Therapietoxizitäten dosislimitiert. Einzig Oxaliplatin als Chemotherapeutikum wurde signifikant seltener bei älteren als bei jüngeren Patienten eingesetzt (p-Wert = 0,02). Weiter zeigten ältere Patienten signifikant seltener Tumorregress im Laufe der Therapie (p<0,001). Relevant für eine positive Prognose der Patienten ist die Lokalisation des Primärtumors im linken Hemikolon (p=0,003) und die Gabe von mehr als drei Therapielinien (p=0,00001). Schlussfolgerung: Das Alter der Patienten ist kein prognosebestimmender Faktor. Auch älteren Patienten können von einem intensiven Therapieschema unter Einbeziehung neuer, innovativer Substanzen profitieren.

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