Vom Lamarckismus, vom Hakenkreuz und von meinen Katzen

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-16801
http://hdl.handle.net/10900/44625
Dokumentart: Buch
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
DDC-Klassifikation: 320 - Politik
Schlagworte: Koch, Richard <Arzt> , Antifaschismus , Lamarckismus , Genetik , Rassentheorie
Freie Schlagwörter: Jüdische Emigration , Antifaschistische Propaganda , Holocaust
Jewish Emigration , Antifascistic Propaganda , Holocaust
Weitere beteiligte Personen: Töpfer, Frank (Hrsg.)
Wiesing, Urban (Hrsg.)
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Richard Koch (1882-1949) zählt zu den bedeutendsten Medizintheoretikern und -historikern des 20. Jahrhunderts. Neben Arbeiten zu ihrem geschichtlichen Selbstverständnis ist Koch insbesondere wegen seiner Überlegungen zu den wissenschaftstheoretisch-philosophischen Grundlagen der Medizin in die Geschichtsbücher eingegangen. Als Jude mußte Koch Deutschland 1936 verlassen und emigrierte in die Sowjetunion. Er arbeitete bis zu seinem Tod 1949 als Arzt im kaukasischen Badeort Essentuki. Neben wissenschaftlichen Arbeiten, einer Autobiographie, religiösen Schriften und anderem mehr entstand hier der folgende Text "Vom Lamarckismus, vom Hakenkreuz und von meinen Katzen", eine Kritik der nationalsozialistischen Rassenlehre mit satirischen Zügen. Koch hatte die Absicht, mit seiner "Katzenarbeit" nach Ende des 2. Weltkriegs bei der "antifaschistischen Propaganda" in Deutschland mitzuarbeiten. Der Text wurde jedoch zu Kochs Lebzeiten ebensowenig veröffentlicht wie seine in der Emigration entstandenen wissenschaftlichen Arbeiten. Kochs Hauptargument ist, daß die Gesundheit einer biologischen Art Vermischung innerhalb der Art erfordert, und das heißt Veränderung anstatt, wie die nazistische Rassenlehre impliziert, unveränderliche Rassen. Das entsprechende besitzt, wie Koch betont, ebenso Gültigkeit für das, was man kulturelle Gesundheit nennen könnte: Auch hier bedeutet Stillstand, Abgeschlossenheit gegenüber Einflüssen von außen, Degeneration.

Abstract:

Richard Koch (1882-1949) became known in the 1920s with works on basic medical theory. His academic work can be divided into three groups: firstly, the treatises on basic principles of medical action, the status of medicine in the philosophy of science and its relation to other disciplines, especially philosophy; secondly, the essays on the fundamentals of medicine with regard to natural philosophy; and, thirdly, the studies on the history of medicine and its role within medicine. Being Jewish, Koch had to leave Germany in 1936 and emigrated to the Soviet Union. Here he lived and worked as a physician in the Caucasian spa Essentuki until 1949, the year he died. Besides scientific works, an autobiography, writings on religious topics and others, a literal result of this time is the text published here, "Vom Lamarckismus, vom Hakenkreuz und von meinen Katzen" ("On Lamarckism, on Swastika, and on my Cats"), a satirical critique of the Nazi-race ideology. Koch's main argument is that the health of a biological species needs mixture and therefore changing instead of – what the Nazi ideology includes – everlasting unchangeable races. The same, Koch emphasizes, is true for what might be called cultural health: here, too, standstill means degeneration.

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