Einfluss unterschiedlicher Kompressionsstrümpfe auf die Hauttemperatur und die Hautfeuchtigkeit während laufbandergometrischer Belastung

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-18921
http://hdl.handle.net/10900/44706
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2005
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Jünger, Michael
Tag der mündl. Prüfung: 2001-11-21
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Chronisch-venöse Insuffizienz , Kompressionsstrumpf
Freie Schlagwörter: Hautfeuchtigkeit
chronic venous disease , compression stocking , skin moisture
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Fragestellung: In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss zweier unterschiedlicher konfektionierter Kompressionsstrümpfe auf die folgenden Eigenschaften der Haut am Unterschenkel vor, während und nach einer standardisierten Belastung untersucht: Hauttemperatur, transepidermaler Wasserverlust und Hautfeuchtigkeit. Die Kompressionsprodukte wurden außerdem bezüglich der Aufnahme von Wasser, ihres Anpressdrucks, ihrer Wirksamkeit und des Tragekomforts miteinander verglichen. Material und Methoden: An der Studie nahmen 20 weibliche Patienten mit chronisch venöser Insuffizienz im Stadium I und II nach Widmer teil. Die Patienten wurden an 2 unterschiedlichen Untersuchungstagen laufbandergometrisch bei 12° Steigung und 3 km/h 15 Minuten belastet, wobei ein Bein einen Kompressionsstrumpf trug und das andere unbekleidet blieb. Vor und nach der Belastung wurden der transepidermale Wasserverlust sowie die Hautfeuchtigkeit beider Beine in Höhe des medialen Malleolus und der Wade ermittelt. Während des Laufens wurde die Hauttemperatur der beiden Beine in Höhe des medialen Knöchels und der Verlauf des Anpressdruckes der Kompressionsstrümpfe an 4 Lokalisationen pro Unterschenkel aufgezeichnet. Außerdem wurde die Aufnahme von Wasser in den Kompressionsstrumpf und an einem weiteren Untersuchungstermin mit Hilfe der Quecksilberstreifenplethysmographie die hämodynamische Wirkung der Kompressionsstrümpfe bestimmt. Nach 2-3tägigem Tragen der Kompressionsprodukte wurde ein Fragebogen zum Tragekomfort ausgefüllt. Ergebnisse: Hauttemperatur, transepidermaler Wasserverlust und Hautfeuchtigkeit stiegen bedingt durch körperliche Arbeit unter Kompressionsstrümpfen stärker an als an Beinen, die unbekleidet waren (z. B. Hauttemperatur unter Venotrain strong zu unbekleidetem Bein nach Belastung p = 0,01; transepidermaler Wasserverlust unter Venotrain micro zu unbekleidetem Bein nach Belastung p = 0,1) Die durch die Dehnungsstreifenplethysmographie erhobenen Daten zur venösen Funktion und Abpumpleistung (t0) mit und ohne Kompressionsstrumpf zeigten eine akute Verbesserung der venösen Hämodynamik (p 0,001). Der Anpressdruck der Kompressionsstrümpfe lag in dem für sie vorgegebenen Druckniveau und wies das gewünschte Druckgefälle von distal nach proximal auf. Venotrain strong verbesserte die Hämodynamik signifikant mehr als Venotrain micro (p = 0,0004) und wies bei höherem Anpressdruck im Bereich der Fessel ein größeres Druckgefälle auf (31,9% bzw. Venotrain micro 23,41%). Unter Venotrain strong nahmen transepidermaler Wasserverlust, Hauttemperatur und Hautfeuchtigkeit tendenziell mehr zu als unter Venotrain micro, wobei auch die Parameter des unbekleideten kontralateralen Beines von Venotrain strong stärker anstiegen. Der Tragekomfort von Venotrain micro wurde von den Patienten nach mehrtägigem Tragen höher eingeschätzt. Schlussfolgerung: Patienten mit CVI im Stadium I und II nach Widmer verfügen über ein funktionsfähiges sudomotorisches System. Die von vielen Patienten beklagten negativen Begleiterscheinungen wie Wärme- und Feuchtigkeitsstau unter Kompressionsstrümpfen konnten bestätigt werden. Das Kompressionsmaterial hat Einfluss auf das Temperatur- und Feuchtigkeitsverhalten der Haut unter dem Kompressionsstrumpf; wobei sich Venotrain strong und Venotrain micro bei leichter körperlicher Belastung nur gering unterscheiden. Nach Einschätzung der Patienten war Venotrain micro angenehmer zu tragen. Ein gesteigerter Tragekomfort kann sich positiv auf die Compliance der Patienten - für ein Gelingen der Therapie von CVI unbedingte Voraussetzung - auswirken.

Abstract:

Objective: The study compared the effect of two different compression stockings from class II (Venotrain micro and Venotrain strong) on skin temperature, transepidermal water loss and skin moisture at the lower leg in patients with chronic venous insufficiency (CVI) before, during and after exercise. We also compared the absorption of water, pressure of the stockings, haemodynamic efficacy and wearing comfort of the two materials. Methods: Twenty female patients with chronic venous disease were included in the study. They walked for 15 minutes on two different days on a treadmill under the same defined conditions (gradient of 12° and the speed of 3 km/h). The leg with CVI was clothed in one compression stocking, the other remained naked. Before and after the exercise the transepidermal water loss and the skin moisture of both legs were measured at two localisations (at the calf and at the level of the medial malleolus). The skin surface temperature of both legs at the level of the medial malleolus and the pressure of the compression stockings at four localisations of the lower leg were constantly registered during the whole exercise. The water, which was absorbed by the stockings during the exercise and the haemodynamic efficacy were also defined. After two or three days of use the patients filled in a questionnaire to determine the comfort of wearing the stockings. Results: Caused by the exercise the skin temperature, transepidermal water loss and skin moisture increased under the compression stockings more than on the nude legs. Both compression stockings acutely improved the venous haemodynamics (measured by the strain- gauge- plethysmography). Both compression stockings fulfilled the standard in the compression class II and had the desired slope from distal to proximal. Venotrain strong increased the haemodynamics significant more than Venotrain micro and had a bigger gradient of pressure. Transepidermal water loss, skin surface temperature und skin moisture increased more under Venotrain strong than under Venotrain micro. These parameters were also higher on the contralateral unclothed leg of Venotrain strong. After wearing Venotrain micro for several days the patients considered Venotrain micro to be more comfortable than Venotrain strong. Conclusions: Patients with chronic venous disease in clinical stage I and II according to Widmer have a functional sudomotoric reflex. The accumulation of heat and moisture under compression stockings - complained by many patients - is confirmed. The material of compression stockings influences the behaviour of temperature and moisture of the skin under the stocking. Venotrain strong and Venotrain micro have only small differences in reactions of the skin during slight exercise. The patients' compliance - an absolute requirement of a successful CVI therapy - can be positively influenced by comfortable materials.

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