Über den Einfluß der Stimulusgröße und der Stimulushelligkeit auf die Fläche des Blinden Flecks : eine Untersuchung unter jungen, augengesunden Probanden am Tübingen Computer Campimeter (TCC) unter Berücksichtigung der individuellen Reaktionszeiten

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-20630
http://hdl.handle.net/10900/44737
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2005
Originalveröffentlichung: Acta ophthalmologica scandinavica
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Schiefer, Ulrich
Tag der mündl. Prüfung: 2001-05-22
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Blinder Fleck , Gesichtsfeldmessung , Wiederholungsgenauigkeit
Freie Schlagwörter: Tübingen Computer Campimeter (TCC) , Stimuli , SKP
Blind Spot , semi-automated kinetic perimetry (SKP) , Tuebingen Computer Campimeter (TCC) , repeatability , stimuli
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ziel dieser Studie an jungen, augengesunden Probanden war es, den Einfluß verschiedener Stimulusgrößen und verschiedener Stimulushelligkeiten auf die Fläche des Blinden Flecks mittels halbautomatischer kinetischer Perimetrie zu evaluieren. Die Flächen wurden dabei bezüglich der individuellen Reaktionszeiten korrigiert. Ebenso wurde die Wiederholpräzision der Meßmethode ermittelt. Methoden: Die Fläche des Blinden Flecks von 18 jungen (Alter 20 bis 34 Jahre), augengesunden Probanden wurde mit Hilfe des Tübingen Computer Campimeters (TCC) ermittelt und bezüglich individuellen Reaktionszeiten korrigiert. Die Stimuli wurden rechnergestützt mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit von 2 Grad/s auf einem kalibrierten Bildschirm mit einer konstanten Hintergrundleuchtdichte von 10 cd/m² bewegt. Sie wiesen einen Durchmesser von entweder 13' oder 26' auf (entsprechend Goldmann II oder III), die Leuchtdichte des Stimulus betrug entweder 110 cd/m², 41.62 cd/m² , 20 cd/m² (inkrement, entsprechend Goldmann 3e, 2e, 1e) oder 0 cd/m² (dekrement). Der Untersuchungsabstand betrug 50 cm. 25% aller Stimulusdarbietungen dienten der Reaktionszeiterfassung. Die Untersuchungen wurden an einem zweiten Tag innerhalb von höchstens zwei Wochen exakt wiederholt. Ergebnisse: Die Fläche des Blinden Flecks unterliegt beträchtlichen inter- und auch intra-individuellen Schwankungen (individuelle Fläche [Least Square Means, LSM] zwischen 17 und 49 Quadratgrad, Standardabweichung 6.8 Quadratgrad). Die Fläche des Blinden Flecks wird mit abnehmendem Kontrast des Stimulus größer ( LSM 32, 31, 27 und 24 Quadratgrad für Stimulusleuchtdichten 20, 0, 41.62 und 110 cd/m²), der kleinere Stimulusdurchmesser ist mit größerer Fläche vergesellschaftet ( LSM 31 gegenüber 26 Quadratgrad bei 13' gegenüber 26'). Die Korrektur mit den individuellen Reaktionszeiten konnte die Varianzen der Flächen erheblich vermindern: Ohne Reaktionszeitkorrektur (die korrespondierenden Werte mit Korrektur finden sich in Klammern) betrug die Standardabweichung des Residuums 4.8 (3.6) Quadratgrad, die inter-individuelle Standardabweichung 9.1 (6.8) Quadratgrad. Die Untersuchungsabfolge oder der Untersuchungstag hatten keinen Einfluß auf die Fläche des Blinden Flecks, die Wiederholstandardabweichung betrug 0,1 Quadratgrad. Schlußfolgerung: Die halbautomatische kinetische Perimetrie, in diesem Fall das TCC, ist eine zuverlässige Methode, um die Größe kleiner, scharf begrenzter Skotome - wie am Beispiel des Blinden Fleck exemplarisch dargestellt - zu bestimmen. Die Wiederholpräzision ist gut, die Korrektur mit der individuellen Reaktionszeit verringert die Streuung der Ergebnisse nochmals beträchtlich. Die Studie konnte hohe inter-individuelle Unterschiede in der Größe des Blinden Flecks zeigen. Interessant sind auch die unterschiedlichen Ergebnisse des Dekrement-Stimulus (0 cd/m²) und des Inkrement-Stimulus (20 cd/m²) mit demselben Leuchtdichteunterschied von jeweils 10 cd/m² zum Hintergrund, welche vermuten lassen, daß zumindest bei kinetischer Perimetrie die angenommene (und auch in Studien bestätigte) Äquivalenz von Inkrement- und Dekrement-Stimuli mit gleichem Leuchtdichteunterschied nicht besteht.

Abstract:

Purpose: (i) To determine the effects of various characteristics of moving stimuli on the area of the blind spot using semi-automated kinetic perimetry (SKP) and (ii) to evaluate the repeatability of this method. Methods: The area of the blind spot of 18 young normal subjects was determined by means of a video-campimetric device, the Tuebingen Computer Campimeter (TCC). Kinetic stimuli were presented for two different sizes, and at four different levels of luminance. Examinations were repeated within two weeks. Measurements were corrected by the individual reaction times, and the area of the blind spot was computed. Individual areas, effects of contrast and size and repeatability standard deviation were evaluated using an analysis of variance. Results: The area of the blind spot showed considerable inter- and intra-individual variation (least square means ranging from 17 to 49 square degrees), with a standard deviation of 6.8 square degrees. The blind spot size increased with decreasing contrast of the stimuli and appeared larger for the smaller stimulus even after correction for reaction time, which reduced random variation decisively. The sequence or the day of the examination did not affect the area of the blind spot. Repeatability standard deviation was 0.1 square degrees. Conclusions: Semi-automated kinetic perimetry is a reliable tool to determine the size of small scotomata such as the blind spot with a good repeatability under consideration of individual reaction time. This study revealed high inter-individual differences in the size of the blind spot.

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