Läßt sich die Pulsoximetrie zur Erkennung einer Neugeboreneninfektion verwenden?

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-24707
http://hdl.handle.net/10900/44893
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2006
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Poets, Christian Friedrich
Tag der mündl. Prüfung: 2005-05-10
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Pulsoximetrie , Neugeborenes , Hypoxämie
Freie Schlagwörter: Neugeboreneninfektion , Perfusionsindex
neonate , neonatal infection , hypoxaemia , perfusion index , pulse oximetry
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden, ob sich die SpO2-Sättigung, die Anzahl von Hypoxämien und der Perfusionsindex akut kranker Neugeborener von gesunden Neugeborenen derselben Altersgruppe signifikant unterscheiden. Diese prospektive Studie umfaßte 609 reife Neugeborene der Universitätsfrauenklinik Tübingen im Alter von 12 Stunden bis 5 Tagen. Während die Neugeborenen für eine Nacht jeweils 6 Std. in Rücken- und Seitenlage schlafen gelegt wurden, erfolgte eine kontinuierliche pulsoximetrische Messung mittels eines Getemed VG300 Pulsoximeters mit bewegungsresistenter MasimoSE-Technologie. Anschließend wurden manuell die software-unterstützt herausgefilterten, den Grenzwert unterschreitenden Sättigungsabfälle anhand definierter Kriterien auf ihre Echtheit geprüft und in eine Datenbank einegegeben. Der mediane Puls, die SpO2-Baseline sowie der mediane Perfusionsindex wurden mithilfe einer eigens dafür weiterentwickelten Software (Matlab©, MathSoft Inc.; Cambridge, MA) für alle Aufzeichnungen berechnet. Da die medianen SpO2–Werte in Rückenlage signifikant höher als in Seitenlage waren (p< 0,001; gepaarter T-Test) und die Rückenlage studienbasiert für diese Altersgruppe empfohlen wird, wurden für die vorliegende Arbeit ausschließlich die Messwerte der Rückenlage betrachtet. Zunächst wurden bei gesunden Neugeborenen Referenzwerte für den Perfusionsindex, ein pulsoximetrisch erfasstes Maß für die Stärke der Durchblutung, erhoben. Für gesunde Neugeborene ergab sich im Schlaf ein medianer Perfusionsindex von 0,9 (95%-Konfidenzintervall 0,5-1,9). Danach wurden die pulsoximetrischen Parameter der 18 akut an einer Infektion erkrankten Neugeborenen mit den 249 anderen Neugeborenen der Neugeborenenstation verglichen. Die erkrankten Neugeborenen zeigten anders als angenommen keine signifikant niedrigere basale Sättigung, keine signifikant höheren Desaturationsindices im Vergleich zu den gesunden Neugeborenen. Desweiteren zeigten die erkrankten Neugeborenen entgegen einer zweiten Hypothese auch keine signifikant niedrigeren Perfusionindices als die gesunden Neugeborenen (0,85 versus 0,9; p= 0,933; Mann-Whitney-U-Test). Entgegen früherer Studien kann der PI nach unseren Ergebnissen somit hierbei nicht als diagnostisches Kriterium dienen. Die Annahme, dass das Alter der Neugeborenen einen Einfluß auf die gemessenen Parameter haben könnte, bestätigte sich ebenfalls nicht.

Abstract:

The aim of this prospective study was to investigate the difference between healthy and sick newborns in oxygen saturation, frequencies of desaturation and perfusion index (PI), a measurement for the tissue supply with blood, all measured by pulse oximetry. The study was conducted at University Womens Hospital of Tuebingen and enrolled 609 term neonates between 12h and 5 days of age. The neonates underwent a 12h-overnight recording, using a VitaGuard VG 300 monitor (Getemed AG; Teltow, Germany) with a motion-resistant oximeter module (MasimoSET, Irvine, CA, 2-4d averaging). They were placed in supine and side sleeping position each for 6 h of the measurement. Excluding feeding periods, the data analysis software (Matlab©, MathSoft Inc., Cambridge, MA) identified artifact-free desaturations to &#8804; 85% and &#8804; 80% SpO2 and calculated a median perfusion index, a median SpO2 and a median pulse within the measurements. Desaturations were manually examined following defined criteria for appropriate signal quality while blinded for the sleeping position. Showing a significantly higher SpO2-baseline (p < 0,001, paired t-test) and being recommended to this age of children the supine body position became base of all our results. Reference values of the perfusion index were established in healthy newborns first. The healthy infants showed a median PI of 0.9 (95% confidence interval: 0,5-1,9). Comparing the sick neonates with neonatal infection with the healthy neonates, there was no significant difference in baseline SpO2 or in number of desaturations. Furthermore the hypothesis that sick neonates compared to healthy neonates show a significant lower PI could not be confirmed (0,85 versus 0,9; p=0,933; Mann-Whitney-U-Test). Further studies recommending the PI as an easy noninvasive diagnostic tool for the screening of neonatal infection can therefore not be confirmed by our results. The hypothesis that the age of the neonates could have an effect on the measured parameters could also not be verified.

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