Malaria: Der Einfluss sozioökonomischer Faktoren auf das Prophylaxeverhalten von Müttern in Gabun

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-30746
http://hdl.handle.net/10900/45128
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2007
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Grobusch, Martin (Professor Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2005-11-25
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Malaria , Moskitonetz , Prävention , Malaria tropica , Gabun
Freie Schlagwörter: Sozioökonomisch , Prophylaxe
Malaria , Bed nets , UTNs , Socioeconomic , Prophylaxis
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

HINTERGRUND: Imprägnierte Moskitonetze (ITNs) gehören zu den effektivsten Prophylaxemaßnahmen zum Schutz gegen Malaria. Trozdem ist ihr Einsatz in Afrika südlich der Sahara noch sehr gering. Um dem Ziel einer breiten Implementierung von ITNs näher zu kommen gilt es herauszufinden, welche Faktoren deren Benutzung innerhalb der am stärksten gefährdeten Risikogruppen begünstigen. STUDIENZIEL: Untersuchung des Einflusses sozioökonomischer Faktoren auf das Prophylaxeverhalten von Müttern in Gabun, insbesondere auf die Benutzung von Moskitonetzen (MN). METHODEN: Querschnittsstudie mit 401 Müttern oder Erziehungsberechtigten von Säuglingen und Kleinkindern die mit Hilfe standardisierter Fragebögen interviewt wurden. Einteilung der Befragten in sozioökonomische Gruppen anhand von Punktescores zur Ermittlung der ökonomischen Situation und des sozialen Status. Der Zustand und die Installation der Moskitonetze (MN) wurden bei einem Hausbesuch evaluiert. ERGEBNISSE: 87,2% der Befragten machten die Angabe ihr Kind schlafe regelmäßig unter einem MN; 19,2% dieser MN waren in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand. Nur 6,4% wurden jemals imprägniert, 97,2 % der Befragten würden jedoch eine kostenlos angebotene Imprägnierungskampagne gerne in Anspruch nehmen. Der Einfluss sozioökonomischer Faktoren auf das Prophylaxeverhalten der Probandinnen wird durch diese Studie bestätigt. Die folgenden Faktoren waren statistisch signifikant mit der Benutzung von MN assoziiert: Berufsausbildung der Mutter (p=0,005), einfacherer Haustyp (p=0,029), Haus ohne Dusche oder WC (p=0,004) und schlechte ökonomische Situation der Familie (p=0,002). Mit einem guten Zustand der MN und der Anwendung weiterer Prophylaxemaßnahmen korrelierten ein besserer Haustyp (p=0,023). eine bessere ökonomische Situation (p=0,007) und ein höherer sozialer Status, (p=0,049). Ebenso zeigte sich ein Trend zu besserem Prophylaxeverhalten in der Gruppen mit besserem Wissensstand zum Thema Malaria und höherer Schulbildung; hier wurde jedoch keine statistische Signifikanz erreicht. SCHLUSSFOLGERUNG: Der Anteil derer die MN benutzen ist unter den ärmsten Familien am größten, jedoch ist der Zustand ihrer MN am schlechtesten. Um eine flächendeckende Implementierung von imprägnierten Moskitonetzen (ITNs) in Lambaréné zu erreichen, müssten einerseits die Aufklärung über deren Nutzen verbessert, und andererseits kostenlose Imprägnierungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Eine kostensubventionierte Vermarktung von ITNs in Lambaréné wie auch in vergleichbaren Kleinstädten in Endemiegebieten wäre sehr zu begrüßen.

Abstract:

BACKGROUND: Insecticide treated bed nets (ITNs) range among the most effective measures of malaria prophylaxis, yet their implementation in sub-Saharan Africa is still low. In order to achieve a broad implementation of ITNs, it needs to be clarified, which factors favour their use among the most vulnerable groups. OBJECTIVES: To investigate the influence of socioeconomic factors on malaria-prophylaxis and especially the use of bed nets by Gabonese mothers. METHODS: A cross-sectional study was conducted, completing pre-tested, interviewer-administered questionnaires with 401 mothers or guardians of children aged three to 24 months. Respondents were grouped according to their economic situation and their social status, using socioeconomic scores. Condition and installation of the bed nets were evaluated during a home visit. FINDINGS: 87.2% of the respondents stated that their child sleeps under a bed net regularly. 19.2% of these bed nets were in a bad or very bad condition and only 6.4% had ever been impregnated, whereas 97.2% of the women expressed great interest to take part in an impregnation programme, if free of charge. An influence of socio-economic factors on prophylactic behaviour was confirmed. The following factors were significantly associated with the use of bed nets: mother being a skilled worker (p=0.005), less comfortable house type (p=0.029), lack of a shower/water closet in the house (p=0,004) and bad economic situation of the family (p=0.002). A good condition of the bed net and the use of further prophylactic means were associated with a more comfortable house type (p=0.023), a better economic situation (p=0.007) and a higher social status (p=0.049). Even though not statistically significant, there was a trend towards better prophylactic behaviour in the groups with better knowledge about malaria and higher levels of formal education. CONCLUSION: Among the poorest families in Lambaréné the coverage is the highest, but the condition of the bed nets is the worst. To achieve a broad implementation of ITNs in Lambaréné there is urgent need of social marketing of ITNs and free reimpregnation possibilities especially for the poorest families, as well as educational programmes for all socioeconomic groups.

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