Hernienchirurgie mit konventioneller Naht und Polypropylen-Netzimplantaten Eine in situ-Analyse von Indikatoren fremdkörperinduzierter Malignisierung und der Dynamik entzündlich/bindegewebiger Organisation

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-48184
http://hdl.handle.net/10900/45646
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2010
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Wehrmann, M. (Prof. Dr. med. )
Tag der mündl. Prüfung: 2010-03-25
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Hernie , Rezidiv , Narbe , Nahtmaterial , Netz
Freie Schlagwörter: Kunststoffnetz , Prolene
Hernia , Scar , Recurrence , Mesh
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Während der letzten Jahrzehnte wurde in der Hernienchirurgie die konventionelle Nahtmethode zunehmend durch die Verwendung von Kunststoffnetzimplantaten ersetzt. In der vorgelegten Untersuchung werden die lokalen Reaktionen auf Nahtmaterial und Polypropylennetzimplantate in Abhängigkeit von der in situ-Verweildauer konventionell morphologisch und immunhistochemisch verglichen. Gefragt wird, ob sich aus den Ergebnissen der Analyse Hinweise auf ein erhöhtes Malignisierungsrisiko im Zusammenhang mit Kunstnetzimplantaten ergeben. Ferner wird gefragt, welche der geprüften Parameter für die deutlich reduzierte Rezidivneigung nach Hernienoperation mit Kunststoffnetzimplantat ursächlich sein könnten. Diskutiert wird, ob sich daraus Parameter ableiten lassen, die bei gleich bleibender oder noch weiter reduzierter Komplikations- und Rezidivneigung, die Verträglichkeit der Implantate verbessern. Implantatassoziiert treten Phänomene auf, die sowohl für als auch gegen eine potenzielle fremdkörperinduzierte Malignisierung sprechen. Der onkogene Effekt wird offenbar nicht wirksam, da maligne Tumoren im Zusammenhang mit Kunststoffnetzimplantationen bei Hernienoperationen bisher nicht beschrieben wurden. Die Analyse der Entzündungszellen und die mit dem Antikörper MiB1 bestimmte proliferative Aktivität ergeben im Kunststoffnetzimplantat und nach konventioneller Operation keine prinzipiell unterschiedlichen Ergebnisse, sodass sich hier keine Hinweise auf Ursachen für die sehr viel niedrigere Rezidivrate bei Verwendung von Kunststoffnetzimplanataten abzeichnen. Aus dem Vergleich mit der konventionellen Hernienoperation ergibt sich, dass vor allem der stark zeitverschobene Faserab- und -aufbau sowie die gänzlich gegensätzlichen Myofibroblastenproliferationen bzw. -Rückbildung den biologischen Stabilisierungsgewinn bei der Verwendung von Kunststoffnetzimplantaten bedingen. Neu zu konzipierende Implantate müssen Eigenschaften besitzen, mit denen es gelingt, die Myofibroblastenzahl auf möglichst niedrigem Niveau einzustellen. So kann bei einem Minimum an Kollagensynthese ein Maximum an Stabilität und Beweglichkeit erreicht werden. Die Komplikations- und Rezidivrate ließen sich zusätzlich senken und die Verträglichkeit der Implantate deutlich verbessern.

Abstract:

During the last decades suturing techniques of hernia repair have been replaced more and more by hernioplasty with polypropylene meshes. In this study the local reactions against the suture and the alloplastic material were compared using conventional morphological and immunohistochemical methods. The aims of this study were to answer the following questions: 1.) Are there any signs or malignant transformation caused by the implantation of polypropylene meshes , 2.) Which of the evaluated parameters are responsible for the lower recurrence rates after mesh repair compared with non-mesh hernia surgery, and 3.) Which of the evaluated parameters should be modified for additional reduction of postoperative complications and further decrease of the recurrence rate following mesh based hernia repair. Conflicting results were observed concerning immunhistochemical features of malignant transformation after mesh repair. In the literature there are no reports of mesh induced malignant transformation. For this reason, it was concluded that the observed so-called “pre-malignant” immunohistochemical features did not reflect effective malignant transformation. The immunohistochemical analysis to evaluate inflammation and proliferation on principle did not show any differences between the non-mesh and the mesh hernia repair. In contrast differences in the development of fibrosis, the induction of fibroblast-to-myofibroblast differentiation and their disappearance by apoptosis were decisive for the fact that the use of mesh is superior to the non-mesh operations in hernia surgery. Traditional tissue based techniques tended to induce defective wound healing like contracture or hypertrophic scaring. Healing after mesh based techniques followed a similar pathway to normal wound healing except in some cases there was a progression towards a pathological fibrotic phenotype which was characterized by the differentiation of fibroblasts into myofibroblasts and excessive synthesis of collagen. Further improvement of mesh technique may be achieved by using TGF-beta 1 antagonizing factors released by the implanted mesh in order to control local fibrosis and scaring. By this means the recurrence rates and complications may be additionally reduced.

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