Hochdosierte intravenöse Immunglobulintherapie bei Autoimmunerkrankungen

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-50837
http://hdl.handle.net/10900/45708
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2010
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Fierlbeck, Gerhard (Prof. Dr. med.)
Tag der mündl. Prüfung: 2005-05-31
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Immunglobuline , Nebenwirkung , Immuntherapie , Dermatomyositis
Freie Schlagwörter: Intravenöse Immunglobuline , IVIG , Autoimmunerkrankung , Unerwünschte Arzneimittelwirkung
Intravenous immunoglobulins , Autoimmune disease , Adverse effects
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Einleitung: Intravenöse Immunglobuline (IVIG) werden bei diversen Immunmangelsyndromen wie auch bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen seit Jahren mit großem Erfolg eingesetzt. Bei dermatologischen Autoimmunerkrankungen erfolgt die Behandlung bisher „off-label“ und in der Regel als second-line-Therapie. Der Einsatz von IVIG wird hier bei besonders schweren Krankheitsverläufen, therapieresistenten Fällen und Kontraindikationen gegen die bisherige Therapie erwogen. Die Verabreichung erfolgt meist in Kombination mit Steroiden und mindestens einem weiteren Immunsuppressivum. Die IVIG-Therapie geht mit vielen potenziellen Nebenwirkungen einher. Ziele: In der vorliegenden Untersuchung wird herausgearbeitet, welche Therapieerfolge mit welchen IVIG-Dosen und in welchen Behandlungsintervallen bei Patienten mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen erzielt wurden. Des Weiteren wird untersucht, welche unerwünschten Arzneimittelwirkungen unter der Therapie auftraten. Material und Methode: Die Datenanalyse umfasst 24 Patienten, die in einem Zeitraum von elf Jahren an der Universitäts-Hautklinik Tübingen mit IVIG behandelt wurden. Einschlusskriterien waren, dass die Patienten nicht oder nur unzureichend auf die Vortherapie ansprachen sowie eine der folgenden Diagnosen: Dermatomyositis, Lupus erythematodes, Pemphigus vulgaris, Epidermolysis bullosa acquisita und vernarbendes Schleimhautpemphigoid. Für die Erkrankungsformen wurde jeweils ein klinischer Score erstellt, um die Krankheitsaktivität beurteilen zu können. Ergebnisse: Durch IVIG konnte eine Kontrolle der Krankheitsaktivität, ein Rückgang der Haut- und Mundschleimhautläsionen sowie ein Abheilen vorhandener Läsionen beobachtet werden. Nicht alle Patienten sprachen auf IVIG an. Sehr positive klinische Auswirkungen konnten bei der Dermatomyositis und dem Lupus erythematodes beobachtet werden. Die IVIG-Dosis betrug 2g/kg Körpergewicht/Behandlungszyklus. Insgesamt konnte bei 21 Patienten die Prednisolon-Dosis unter der IVIG-Therapie reduziert werden oder sie befand sich auf bzw. unter der Cushing-Grenzdosis. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Müdigkeit und Kopfschmerzen. In einem Fall traten schwere thrombo-embolische Nebenwirkungen auf. Diskussion: Die Wirksamkeit von IVIG konnte bei vielen Patienten mit einer IVIG-Dosis von 2 g/kg Körpergewicht pro Zyklus gezeigt werden. Ein Infusionsabstand von vier bis sechs Wochen hat sich hierbei als therapeutisch wirksam erwiesen. Die Nebenwirkungsrate war gering. Die Ergebnisse unserer Patientenuntersuchung stimmen mehrheitlich mit den Untersuchungsergebnissen publizierter Daten überein. Ob und in welchen Fällen die IVIG-Therapie erfolgreich ist, kann im Vorfeld nicht vorhergesagt werden, da viele Einflussfaktoren die Krankheit und den Therapieverlauf bestimmen.

Abstract:

Background: Intravenous immunoglobulins have been used for years as an efficient therapeutic regimen in the treatment of various immunodeficiency syndroms. Treating dermatological autoimmune diseases, IVIG is applied as second-line-therapy. IVIG is indicated in severe clinical cases only, when patients do not respond to conventional standard therapy or in case when there are contraindications for conventional standard therapy. IVIG is usually applied in combination with high-dose steroids and immuno-suppressive agents. IVIG-therapy goes along with various side effects. Objective: Our study examines the clinical response of patients with different dermatological autoimmune diseases on IVIG-therapy and investigates the optimal IVIG-dose rate and the intervals between the infusion cycles. Furthermore, side effects of IVIG-therapy are analysed. Methods: 24 patients were treated with IVIG in the University Department of Dermatology of Tuebingen over a period of eleven years. Inclusion criteria for our evaluation were non-responders on conventional standard therapy combined with one if the following diseases: dermatomyositis, lupus erythematodes, pemphigus vulgaris, epidermolysis bullosa acquisita or cicatricial pemphigoid. An individual clinical score was built for each disease to estimate the disease activity. Results: IVIG-therapy led to a control of disease activity, a reduction in blistering and healing of preexisting lesions. A few patients showed no response. A very positive clinical response was monitored regarding dermatomyositis and lupus erythematodes patients. In most cases, the IVIG-dose was 2 grams per kilogram bodyweight per infusion cycle. A reduction of steroids was observed in 21 patients under the IVIG-therapy. The adverse reactions reported most often were headache and fatigue. In one case thrombo-embolic side effects led to a withdrawal of the therapy. Conclusion: The effectiveness of IVIG was observed using a dose of 2 grams IVIG per kilogram bodyweight. An interval of four to six weeks between the infusions is seen to be therapeutically effective. The quota of side effects during treatment was low. The results of our evaluation go along with the findings and results in published data. Whether or not IVIG-therapy is effective cannot be predicted, because numerous variables influence the disease activity and the course of the disease.

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