Die Silhouette in der zeitgenössischen Kunst: Vergegenwärtigung und Bewältigung in Kara Walkers "Slavery! Slavery!"

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-61491
http://hdl.handle.net/10900/46961
Dokumentart: Wissenschaftlicher Artikel
Erscheinungsdatum: 2012
Originalveröffentlichung: reflex ; 5, 2012 ; 8
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Kunstgeschichte
DDC-Klassifikation: 700 - Künste, Bildende Kunst allgemein
Schlagworte: Silhouettenfilm , Scherenschnitt , Geschichtsbewusstsein , Sklaverei , Reiniger, Lotte , Walker, Kara
Freie Schlagwörter:
Animation film , cut out , Historic conscience , slavery
Weitere beteiligte Personen: Lange, Barbara (Hg.)
ISBN: 1868-7199
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Lotte Reinigers Silhouettenfilme nutzten mediale Eigenschaften von Abstraktion und Imagination sowie kulturelle Kodes als visuelle Strategie, um bekannte Geschichten bildlich zu kommentieren und andersartig zu erzählen. Kara Walker setzt diese Strategie bildlichen Erzählens in der zeitgenössischen Kunst fruchtbar fort. Ihre großformatigen Silhouetten machen in "Slavery! Slavery!" (1997) die Schwierigkeit sichtbar, eine afroamerikanische Geschichte zu erzählen, die nicht von Mythen und Stereotypen der weißen Bildkultur und Literatur, afroamerikanischen Selbstzensuren und Ausblendungen und Tabus des kollektiven Gedächtnisses überformt ist. Sie bespielt diese kulturellen Praktiken und die medialen Eigenschaften der Silhouette, um dem Betrachter im Prozess der Visualisierung Lücken im US-amerikanischen Geschichtsbewusstsein zu vergegenwärtigen und Erzählmuster afroamerikanischer Geschichte zu bewältigen. Vieldeutige Silhouetten verweigern Auflösungen in flüssige Narrationen und erklären, dass Verflechtungen und Zusammenhänge von Realitäten und Erzählmustern erst noch reflektiert und zu einer Geschichte konstituiert werden müssen.

Abstract:

Lotte Reiniger’s silhouette films make use of media-related characteristics of abstraction and imagination as well as cultural codes as a visual strategy to comment on and re-tell well-known stories. Kara Walker rewardingly continues this strategy of visual story-telling in contemporary art. In "Slavery! Slavery!" (1997), her large-sized silhouettes point to the difficulties of relating an Afro-American story that is not super-imposed either by myths and stereotypes of a white visual culture and literature, by Afro-American self-censorship, or by omissions and taboos of the collective memory. She employs these cultural practices and the media-related qualities of the silhouette to bring to mind gaps within the American historic conscience as well as to overcome story-telling patterns of Afro-American history. Ambiguous silhouettes refuse the solution into fluent narratives. Moreover, they explicate that interconnections and coherences of realities and story-telling patterns have to be reflected upon and made into a story first.

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