Selbstbeschädigung unter besonderer Berücksichtigung von Selbstbeschädigung in Haft

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-8297
http://hdl.handle.net/10900/44361
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2003
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Wehner, H.-D.
Tag der mündl. Prüfung: 1998-05-05
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Selbstbeschädigung , Münchhausen-Syndrom , Haft , Autoaggression
Freie Schlagwörter: fingierte Überfälle , Haftbedingungen
self-destructive behaviour , prison , auto-aggression
Weitere beteiligte Personen: Kerner, Hans-Jürgen (Institut für Kriminologie der Universität Tübingen)
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ubt-nopod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ubt-nopod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Selbstbeschädigung unter besonderer Berücksichtigung von Selbstbeschädigung unter Haftbedingungen Die Arbeit untersucht Selbstbeschädigung vor allem anhand einer Zusammenfassung der aktuellen Literatur. Es erfolgt eine Abgrenzung zu ähnlichen Verhaltensweisen, wodurch eine Definition gelingt. Sonderformen selbstverletzenden Verhaltens werden näher untersucht und es erfolgt eine systematische Einteilung. Über die Analyse der Motive, der Methoden und des sozialen Umfeldes werden Selbstbeschädigung und Selbstbeschädiger untersucht. In der Literatur getroffene Aussagen werden kritisch referiert und anhand eigener an zwei Gruppen durchgeführter Untersuchungen überprüft. Zum einen werden Häftlinge, die sich selbst verletzen und demzufolge in das Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg verlegt werden, befragt. Die zweite Gruppe umfaßt Personen, die wegen des Verdachtes auf die Anzeige fingierter Überfälle dem Institut für Gerichtliche Medizin in Tübingen zum Gutachten vorgestellt werden. Während bei den Häftlingen über die Selbstbeschädigung meist kein Zweifel besteht, geht es hier vielmehr um die Motivfindung. Bei der anderen Gruppe interessiert vor allem der Nachweis der Selbstbeibringung, weshalb auf die Morphologie der Wunde größter Wert gelegt wird. Bei der vergleichenden Analyse der Methode der Selbstbeschädigung, der Motive, des sozialen Umfeldes und weiterer Kriterien läßt sich zeigen, daß es einen typischen Selbstbeschädiger nicht geben kann. In Haft zwingt zumeist der Wunsch nach Verbesserung der bestehenden Situation zu selbstverletzendem Verhalten. Jedoch scheint es auch Gefängnisinsassen zu geben, die keine Leistung erpressen wollen sondern bei denen andere Gründe eine Rolle spielen. Bei den Personen, die sich außerhalb von Haftanstalten verletzen, steht meist der Wunsch nach vermehrter Aufmerksamkeit im Vordergrund. Die Selbstbeschädigung sollte als Signal verstanden werden, daß der Respekt vor der Integrität des eigenen Körpers verloren ging. Zusammenfassend werden unterschiedliche Erklärungsversuche für selbstverletzendes Verhalten aus der Literatur referiert. Hier gibt es interessante Untersuchungen zum Serotonin-, Glukose-, Opiat- und Dopamin-Stoffwechsel, die Korrelationen zur Selbstbeschädigung aufweisen. Verschiedene Therapiemöglichkeiten werden besprochen, wobei sich bislang weder die psychotherapeutische noch die medikamentöse sicher etablieren konnte.

Abstract:

Self-destructive behaviour considering especially self-destructive behaviour in prison This report analyses and discusses the relevant literature concerning self-destructive behaviour. First of all a definition is made. Special similar behaviours are reported and analysed. A systematical classification facilitates the differentiation between the multifarious aspects of self-destructive behaviour. An examination of the motives, the methods and the social background leads to a critical view of the literature. The conclusions the different authors draw are investigated and compared to my own experiences. Two groups of persons are examined: first, persons incarcerated in prisons who harm themselves out of different motives. The second group includes persons who show different injuries to the police, stating they were done by others. These persons were examined in the Institut für Gerichtliche Medizin of the University of Tübingen to find out whether their injuries were self-inflicted or not. It is obvious that these two groups were analysed out of different views. Concerning the prisoners the self-destructiveness is clear. It is the motive of this autoaggression that is of interest. In the second group, it is necessary to prove that the injuries are made by the person himself/herself. So the morphology of the wounds is of main interest. Analysing the different motives, methods, social backgrounds and further variables, it seems to be clear that there is no typical person that hurts himself/herself. There are many reasons for acting like this. In prison the reason for self-destructiveness is not only to force others to treat the subject better or to be transferred to a different ward. There also seem to be prisoners who hurt themselves out of different reasons which are examined closer. The main motive for self-destructive behaviour outside a prison is the call for more attention. The deviant behaviour is a strong signal which should not be neglected. Interesting hypotheses about the origins of self-destructive behaviour are discussed. Information about the relation between serotonin, opiates, dopamine and the self-harming behaviour are presented. Various concepts of therapies are introduced and discussed.

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