Totenkult und Geschichtsschreibung : eine Konstellationsgeschichte zwischen Mittelalter und Moderne (Bern und Ulm)

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Datum
2014
Autor:innen
Dörk, Uwe
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ISSN der Zeitschrift
Electronic ISSN
ISBN
978-3-86253-048-9
Bibliografische Daten
Verlag
Konstanz: Konstanz University Press
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Projekt
Open Access-Veröffentlichung
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Zeitschriftenheft
Publikationstyp
Monographie
Publikationsstatus
Published
Erschienen in
Zusammenfassung

Totenkult und Geschichtsschreibung werden heute keineswegs zufällig auseinandergehalten. Historiographie ist kritisch, Totenkult der Ehre verpflichtet. Diese Trennung hat aber ihre eigene Geschichte. Von der Antike bis in die Aufklärung hinein diente die Geschichtsschreibung der Sicherung des ›Nachlebens‹ und war Teil totenkultischer Praktiken. Seit dem Spätmittelalter entfaltete sie jedoch eine eigentümliche emanzipatorische Kraft: Verhalf sie zunächst den Laien, sich vom klerikalisierten Totenkult zu lösen, wurde sie seit der Aufklärung zu einem Instrument der Emanzipation von Tradition schlechthin. Mochten Taten früher aus der Vergegenwärtigung großer Toter motiviert sein, so weigert sich gerade das Jahrhundert des Historismus, seinen Geist dem Totenhaus der Geschichte zu überlassen (Hegel). Historische Kritik war zu einer Waffe in der Hand der Lebenden geworden, um die Toten zu richten, Bestehendes zu vernichten und eine neue Welt zu errichten (Marx, Nietzsche). Insofern hatte die Geschichtsschreibung – obgleich sie schon am Ende des 19. Jahrhunderts antiquiert erschien – an der Entstehung dessen, was sie in Abgrenzung zur Tradition als Moderne bezeichnet hatte, einen konstitutiven Beitrag geleistet, der weit über begriffliche und ästhetische Dimensionen hinausgeht.

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Fachgebiet (DDC)
900 Geschichte
Schlagwörter
Konferenz
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Zitieren
ISO 690DÖRK, Uwe, 2014. Totenkult und Geschichtsschreibung : eine Konstellationsgeschichte zwischen Mittelalter und Moderne (Bern und Ulm). Konstanz: Konstanz University Press. ISBN 978-3-86253-048-9
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