Bewegungsbezogene Gesundheitsförderung bei der Polizei : eine empirische Untersuchung zur Wirksamkeit eines physischen Aktivitätsprogramms bei Polizeibeamten des 5. und 6. Lebensjahrzehnts in Deutschland

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Dissertation
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Zusammenfassung

Ziel: Die demografischen Veränderungen in Deutschland stellen auch die Polizei vor große Herausforderungen. Vor dem Hintergrund einer sich zuspitzenden Altersstrukturproblematik erscheinen u. a. Maßnahmen der Gesundheitsförderung für ältere Polizeibeamte sinnvoll. Der polizeiliche Dienstsport bietet hierfür Möglichkeiten; jedoch fehlt bislang der wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweis bewegungsorientierter Interventionen bezogen auf diese Zielgruppe. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung ist daher ein spezielles physisches Aktivitätsprogramm für Polizisten des 5. und 6. Le-bensjahrzehnts in Deutschland entwickelt und hinsichtlich seiner Wirkungen auf Gesundheit, gesundheitsbedingende Einflussgrößen und Arbeitsfähigkeit evaluiert worden.

Methoden: An der experimentellen Längsschnittstudie nahmen 80 Polizeibeamte (MW=48.33 Jahre; SD=4.92) aus zwei Polizeidienststellen in Baden-Württemberg teil. Per Randomisierung wurden die Probanden einer Interventionsgruppe (N=48) und einer Warte-Kontrollgruppe (N=32) zugeordnet. Die Versuchspersonen der Interventionsgruppe nahmen über den Zeitraum von sechs Monaten 1 x wöchentlich an einem spezifischen 60-minütigen Bewegungstraining teil. Umfang und Häufigkeit orientierten sich an polizeiinternen Vorgaben. Mittels Fragebogen wurden Einflüsse der Intervention auf die (subjektive) Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Grundgestimmtheit überprüft. Zudem wurden Veränderungen der motorischen Stabilisierungsfähigkeit und der Körperhaltung gemessen. Dies erfolgte mithilfe des Posturomeds® und der MediMouse®.

Ergebnisse: Zur Überprüfung der relevanten Fragestellungen wurden Kovarianzanalysen mit Messwiederholung gerechnet. Dabei zeigte sich, dass die aktive Teilnahme am physischen Aktivitätsprogramm keinen statistisch bedeutsamen Einfluss auf die (subjektive) Gesundheit, Arbeitsfähigkeit, motorische Stabilisierungsfähigkeit und Körperhaltung hat. Ein signifikanter Interaktionseffekt (Gruppe x Zeit) lässt sich lediglich bei der Grundgestimmtheit (F=2.861; df1=1; df2=77; p=.047) feststellen. Die Varianzaufklärung beträgt allerdings geringe 3.6 Prozent. Zudem ist die Grundgestimmtheit die einzige Untersuchungsvariable, die einen signifikanten Einfluss auf die Veränderung der zentralen Variablen (subjektive) Gesundheit über die Zeit hat. Die deutlichsten Effekte zeigen sich bei der Motivation, am polizeilichen Dienstsport teilzunehmen. Der Interaktionseffekt (Gruppe x Zeit) ist hoch signifikant (F=16.542; df1=1; df2=78; p=.000); die Varianzaufklärung beträgt 17.5 Prozent.

Schlussfolgerungen: Die alles in allem geringen Effekte, die sich in der Untersuchung zeigen, können auf methodische Schwächen zurückzuführen sein. Nahe liegender ist die Vermutung, dass die den Beamten zur Verfügung stehende Trainingszeit von 4 x 60 Minuten pro Monat zu kurz ist, um positive Anpassungserscheinungen im Bereich der zentralen Untersuchungsvariablen erreichen zu können. Angesichts dieser Ergebnisse sollten die geltenden Regelungen zur Ausübung des polizeilichen Dienstsports in Deutschland überdacht werden.

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

Purpose: The demographic changes to be expected in Germany pose a substantial challenge and also affect the police. Considering the rapidly increasing age structure of the population, health promotion measures (among others) for older police officers are beneficial. Sport practice during the police officers‘ working hours presents opportunities for achieving this goal; however, to date there is no scientific evidence for the efficacy of interventions via physical activity for this target group. Therefore, in the context of the present study, a specific physical activity program for German police officers in their 5th and 6th decade of life has been developed and evaluated regarding its effects on their ability to work, on their health, as well as on the influential factors the program has on their health condition.

Methods: 80 police officers from two police stations in Baden-Wuerttemberg (mean=48.33 years; SD=4.92) took part in a six month longitudinal study. Via randomization, the subjects were assigned to an intervention group (n=48) or a control group (n=32). Over a period of six months, individuals in the intervention group, took part in a 60-minute movement training once a week. As to the extent and frequency of the training, the author had to abide by the police regulations. The impact of the intervention on the (subjective) health, working ability and mood were examined by questionnaire. Furthermore, changes in motor stabilization and posture were measured with the aid of the Posturomed® and the MediMouse®.

Results: In order to examine the relevant issues, analyses of covariance with repeated measures were calculated. These analyses showed that the active participation in the physical activity program did not have any statistically significant impact on (subjective) health, work ability, motor stabilization and posture. A significant interaction effect (group x time) can only be stated as far as mood is concerned (F=2.861; df1=1; df2=77; p=.047). The explained variance, however, amounts to no more than 3.6%. Furthermore, mood is the only variable of the study which has a significant effect on the modification of the central variable of (subjective) health. Above all, positive changes can be seen in the motivation to participate in sport practice during working hours. The interaction effect is highly significant (F=16.542; df1=1; df2=78; p=.000), the explained variance amounts to 17.5%.

Conclusions: The minor effects as shown in the study may well be due to methodical weaknesses. It is more likely, however, that the practice time of 4 x 60 minutes per month, which police officers have at their disposal, is too short to achieve adaptation effects in the chosen health relevant variables. Given these results, the present police regulations on the pursuit of sport practice during working hours in Germany have to be reconsidered.

Fachgebiet (DDC)
796 Sport
Schlagwörter
betrieblich, Aging Workforce, physisches Aktivitätsprogramm
Konferenz
Rezension
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Zitieren
ISO 690WALTER, Utz, 2011. Bewegungsbezogene Gesundheitsförderung bei der Polizei : eine empirische Untersuchung zur Wirksamkeit eines physischen Aktivitätsprogramms bei Polizeibeamten des 5. und 6. Lebensjahrzehnts in Deutschland [Dissertation]. Konstanz: University of Konstanz
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December 12, 2011
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