Epidemiology and Treatment of Posttraumatic Stress Disorder in West-Nile Populations of Sudan and Uganda

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2003
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Behandlung und Epidemiologie der Posttraumatischen Belastungsstörungen in West-Nile-Populationen von Sudan und Uganda
Forschungsvorhaben
Organisationseinheiten
Zeitschriftenheft
Publikationstyp
Dissertation
Publikationsstatus
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Zusammenfassung

Bürgerkriege haben für die betroffenen Länder verheerende Auswirkungen auf soz-ialer, wirtschaftlicher, medizinischer und politischer Ebene. In einer epidemiologischen Studie, die im West-Nil Gebiet von Sudan und Uganda durchgeführt wurde, sollten die psychischen Folgen des sudanesischen Bürgerkrieges untersucht werden. Dabei wurden drei Populationen miteinander verglichen: Sudanesen, die im Sudan verblieben waren (n =664), Flüchtlinge, die aus dem Sudan nach Uganda geflohen waren (n = 1240) sowie ugandische Einwohner des West-Nil Gebietes (n =1419), die nun seit mehr als 10 Jahren in weitgehend friedlichen Verhältnissen leben können. Das Augenmerk der Untersuchung lag auf der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), als charakteristischer Folge extrem belastender Erlebnisse. Es stellte sich heraus, dass bei den sudanesischen Gruppen bei einem erheblichen Anteil der untersuchten Personen eine PTBS zu diagnostizieren war (im Sudan: 48.7%, Flüchtlinge: 47.7%), wohingegen die Prävalenz bei den Ugandern 19.7% betrug. Eine eingehende Analyse der Prädiktoren stellte das Ausmaß der Exposition an trau-matische Erlebnisse als wichtigsten Prädiktor für die Entstehung einer PTBS heraus, es er-gab sich eine Korrelation zwischen der Anzahl verschiedener Typen traumatischer Er-fahrungen und dem Schweregrad posttraumatischer Symptome von r = .49.
In einem zweiten Schritt wurde einem Teil der Flüchtlinge, bei denen eine PTBS di-agnostiziert wurde, eine Psychotherapie angeboten. Um den Anforderungen einer Psycho-therapie unter den gegebenen Umständen gerecht zu werden (kurze Dauer, kulturelle Sen-sitivität, sozialpolitischer Anspruch), wurde die Narrative Expositionstherapie (NET) entwickelt. Die vermutete Wirkungsweise von NET wurde auf der Grundlage psycholo-gischer und neurobiologischer Theorien der PTBS erklärt. In einer randomisiert kontrol-lierten Therapiestudie wurde NET (n = 17, vier Sitzungen individuelle Therapie) vergli-chen mit unterstützender Beratung (UB, n = 14, gleicher Umfang) und, als Kontrollbedin-gung mit minimaler Intervention, Psychoedukation (PE, n = 12, eine Sitzung). In Bezug auf posttraumatische Symptomatik stellte sich die NET als erfolreichste Therapieform heraus, nach einem Jahr war von denjenigen Teilnehmern, die mit NET behandelt wurden, nur noch bei 28% eine PTBS zu diagnostizieren, während bei den Kontrollbedingungen noch bei 79% (UB) bzw. 80% (PE) eine PTBS vorlag. Während NET posttraumatische Symptome deutlich reduzierte, konnten keine vergleichbaren Effekte auf komobide Symp-tome (Depression und psychische Gesundheit) nachgewiesen werden. Die Studien zeigen einen erheblichen Bedarf von Forschung und qualifizierter Unterstützung im Bereich der seelischen Gesundheit von Populationen, die unter den Auswirkungen von Kriegen leiden.

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

The consequences of civil wars are devastating for the affected countries. Wars im-pair the functioning of nations on social, economic, medical and political levels. We carried out an epidemiological study in the West-Nile area of Sudan and Uganda to study the psy-chological consequences of the Sudanese civil war. We compared three populations. Suda-nese, who remained in Sudan (n =664), Sudanese refugees who had fled to Uganda (n = 1240) and finally Ugandan nationals in the West Nile are (n =1419) who have been able to live in peace for more than 10 years now. The study focused on posttraumatic stress disorder (PTSD) as a characteristic consequence of extremely stressful experiences. A considerable proportion of the Sudanese groups was diagnosed with PTSD in this survey (in Sudan: 48.7%, refugees: 47.7%), whereas PTSD prevalence was 19.7% among the Ugandans. The analysis of predictors pointed at the extent of traumatic exposure as the most relevant pre-dictor of PTSD, the correlation between the number of different traumatic event types and the severity of PTSD symptoms was r = .49.
In a second step we offered a part of those refugees, who were diagnosed with PTSD, a psychotherapy. To meet the requirements for psychosocial assistance in the context of the refugee settlement (short duration, cultural sensitivity, sociopolitical implications), we developed Narrative Exposure Therapy (NET). The assumed mechanisms of NET were explained on the basis of psychological and neurobiological theories of PTSD. In a randomized controlled trial we compared NET (n = 17, four sessions individual treatment) with Supportive Counselling (SC, n = 14, same duration) and, as minimal intervention condition, Psychoeducation (PE, n = 12, one session). With regard to posttraumatic symptoms NET turned out to be the most successful treatment condition. One year after treatment only 28% of the participants of the NET condition were still diagnosed with PTSD, whereas PTSD was still present in 79% (SC) and 80% (PE) of the participants in the control conditions. While NET could cause a significant reduction of PTSD symptoms, no similar results could be obtained with regard to comorbid depression and psychological health. The studies show a considerable demand for research and qualified assistance in the field of mental health of populations that suffer from the consequences of war.

Fachgebiet (DDC)
150 Psychologie
Schlagwörter
PTSD, organisierte Gewalt, PTSD, posttraumatic stress disorder, civil war, organized violence
Konferenz
Rezension
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Zitieren
ISO 690NEUNER, Frank, 2003. Epidemiology and Treatment of Posttraumatic Stress Disorder in West-Nile Populations of Sudan and Uganda [Dissertation]. Konstanz: University of Konstanz
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September 22, 2003
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