Die Entstehung von Diskursmarkern im Deutschen : ein Fall von Grammatikalisierung?

Lade...
Vorschaubild
Dateien
Inlist38.pdf
Inlist38.pdfGröße: 243.44 KBDownloads: 6281
Datum
2003
Autor:innen
Auer, Peter
Günthner, Susanne
Herausgeber:innen
Kontakt
ISSN der Zeitschrift
Electronic ISSN
ISBN
Bibliografische Daten
Verlag
Auflagebezeichnung
DOI (zitierfähiger Link)
ArXiv-ID
Internationale Patentnummer
Angaben zur Forschungsförderung
Projekt
Open Access-Veröffentlichung
Open Access Green
Sammlungen
Core Facility der Universität Konstanz
Gesperrt bis
Titel in einer weiteren Sprache
Forschungsvorhaben
Organisationseinheiten
Zeitschriftenheft
Publikationstyp
Working Paper/Technical Report
Publikationsstatus
Published
Erschienen in
Zusammenfassung

Das Deutsche verfügt - wie viele andere Sprachen auch - über eine Gruppe von sprachlichen Zeichen, die optional sind, hauptsächlich oder ausschließlich in der gesprochenen Sprache vorkommen und sich durch ihre grammatische Position im Satz sowie über ihre Bedeutung für die Text- und Gesprächsorganisation definieren lassen. Für diese sprachlichen Zeichen verwenden wir hier den Begriff Diskursmarker. Die deutschen Diskursmarker sind topologisch durch ihre periphere syntaktische Stellung gekennzeichnet (die sie u.a. von den Modalpartikeln unterscheidet): sie sind selbständigen Syntagmen voran- oder nachgestellt. Sie erfüllen eine Reihe von recht unterschiedlichen diskursbezogenen Funktionen, die mit der Gliederung von Texten, der Verknüpfung von Äußerungen, epistemischen Einstellungen, mit der Beziehung zwischen Sprecher und Hörer sowie mit dem turn-taking zu tun haben können. Diskursmarker in diesem Sinn sind metapragmatische sprachliche Zeichen (Traugott 1997: 3): sie machen das sprachliche Handeln interpretierbar, d.h. sie kommentieren es, steuern es, sichern seine formalen Voraussetzungen oder verankern es im Kontext. Sie können prosodisch selbständig sein, also eigene Intonationsphrasen bilden. Die deutschen Diskursmarker sind teils homophon mit Adverbien, Konjunktionen, Subjunktionen u.a.; von diesen unterscheiden sie sich in Bezug auf ihre syntaktische Rolle und ihre Funktion. Man kann davon ausgehen, dass die Verwendung als Diskursmarker im Vergleich zu diesen homophonen Zeichen eine spätere Entwicklung ist. Andere Struktureinheiten des Deutschen kommen nur als Diskursmarker vor, d.h. ihre syntaktische Rolle ist eindeutig lexikalisch kodiert. Diese Diskursmarker sind teilweise durch Univerbierung aus komplexeren Syntagmen entstanden. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Genese dieser Diskursmarker. Wir wollen insbesondere die Frage diskutieren, ob es sich hierbei um einen bestimmten Typen von Grammatikalisierung handelt, ob wir es mit einem der Grammatikalisierung entgegengesetzten Prozess (Degrammatikalisierung, Pragmatisierung; vgl. Erman/Kotsinas 1993) zu tun haben, oder ob man unterschiedliche Typen der Grammatikalisierung unterscheiden muss (Grammatikalisierung auf der propositionalen Ebene vs. Grammatikalisierung auf der Text- bzw. Diskursebene; Wischer 2000).

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
Fachgebiet (DDC)
400 Sprachwissenschaft, Linguistik
Schlagwörter
Konferenz
Rezension
undefined / . - undefined, undefined
Zitieren
ISO 690AUER, Peter, Susanne GÜNTHNER, 2003. Die Entstehung von Diskursmarkern im Deutschen : ein Fall von Grammatikalisierung?
BibTex
@techreport{Auer2003Entst-3832,
  year={2003},
  series={InLiSt - Interaction and Linguistic Structures},
  title={Die Entstehung von Diskursmarkern im Deutschen : ein Fall von Grammatikalisierung?},
  number={38},
  author={Auer, Peter and Günthner, Susanne}
}
RDF
<rdf:RDF
    xmlns:dcterms="http://purl.org/dc/terms/"
    xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/"
    xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#"
    xmlns:bibo="http://purl.org/ontology/bibo/"
    xmlns:dspace="http://digital-repositories.org/ontologies/dspace/0.1.0#"
    xmlns:foaf="http://xmlns.com/foaf/0.1/"
    xmlns:void="http://rdfs.org/ns/void#"
    xmlns:xsd="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#" > 
  <rdf:Description rdf:about="https://kops.uni-konstanz.de/server/rdf/resource/123456789/3832">
    <dc:date rdf:datatype="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#dateTime">2011-03-24T10:07:10Z</dc:date>
    <bibo:uri rdf:resource="http://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/3832"/>
    <dc:language>deu</dc:language>
    <dc:rights>terms-of-use</dc:rights>
    <dc:creator>Auer, Peter</dc:creator>
    <void:sparqlEndpoint rdf:resource="http://localhost/fuseki/dspace/sparql"/>
    <dc:contributor>Auer, Peter</dc:contributor>
    <dcterms:available rdf:datatype="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#dateTime">2011-03-24T10:07:10Z</dcterms:available>
    <dcterms:hasPart rdf:resource="https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/123456789/3832/1/Inlist38.pdf"/>
    <dcterms:rights rdf:resource="https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/"/>
    <dcterms:title>Die Entstehung von Diskursmarkern im Deutschen : ein Fall von Grammatikalisierung?</dcterms:title>
    <dspace:hasBitstream rdf:resource="https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/123456789/3832/1/Inlist38.pdf"/>
    <foaf:homepage rdf:resource="http://localhost:8080/"/>
    <dspace:isPartOfCollection rdf:resource="https://kops.uni-konstanz.de/server/rdf/resource/123456789/45"/>
    <dc:contributor>Günthner, Susanne</dc:contributor>
    <dc:format>application/pdf</dc:format>
    <dcterms:isPartOf rdf:resource="https://kops.uni-konstanz.de/server/rdf/resource/123456789/45"/>
    <dcterms:abstract xml:lang="deu">Das Deutsche verfügt - wie viele andere Sprachen auch - über eine Gruppe von sprachlichen Zeichen, die optional sind, hauptsächlich oder ausschließlich in der gesprochenen Sprache vorkommen und sich durch ihre grammatische Position im Satz sowie über ihre Bedeutung für die Text- und Gesprächsorganisation definieren lassen. Für diese sprachlichen Zeichen verwenden wir hier den Begriff Diskursmarker. Die deutschen Diskursmarker sind topologisch durch ihre  periphere  syntaktische Stellung gekennzeichnet (die sie u.a. von den Modalpartikeln unterscheidet): sie sind selbständigen Syntagmen voran- oder nachgestellt. Sie erfüllen eine Reihe von recht unterschiedlichen diskursbezogenen Funktionen, die mit der Gliederung von Texten, der Verknüpfung von Äußerungen, epistemischen Einstellungen, mit der Beziehung zwischen Sprecher und Hörer sowie mit dem turn-taking zu tun haben können. Diskursmarker in diesem Sinn sind metapragmatische sprachliche Zeichen (Traugott 1997: 3): sie machen das sprachliche Handeln interpretierbar, d.h. sie kommentieren es, steuern es, sichern seine formalen Voraussetzungen oder verankern es im Kontext. Sie können prosodisch selbständig sein, also eigene Intonationsphrasen bilden. Die deutschen Diskursmarker sind teils homophon mit Adverbien, Konjunktionen, Subjunktionen u.a.; von diesen unterscheiden sie sich in Bezug auf ihre syntaktische Rolle und ihre Funktion. Man kann davon ausgehen, dass die Verwendung als Diskursmarker im Vergleich zu diesen homophonen Zeichen eine spätere Entwicklung ist. Andere Struktureinheiten des Deutschen kommen nur als Diskursmarker vor, d.h. ihre syntaktische Rolle ist eindeutig lexikalisch kodiert. Diese Diskursmarker sind teilweise durch Univerbierung aus komplexeren Syntagmen entstanden. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Genese dieser Diskursmarker. Wir wollen insbesondere die Frage diskutieren, ob es sich hierbei um einen bestimmten Typen von Grammatikalisierung handelt, ob wir es mit einem der Grammatikalisierung entgegengesetzten Prozess (Degrammatikalisierung, Pragmatisierung; vgl. Erman/Kotsinas 1993) zu tun haben, oder ob man unterschiedliche Typen der Grammatikalisierung unterscheiden muss (Grammatikalisierung auf der propositionalen Ebene vs. Grammatikalisierung auf der Text- bzw. Diskursebene; Wischer 2000).</dcterms:abstract>
    <dc:creator>Günthner, Susanne</dc:creator>
    <dcterms:issued>2003</dcterms:issued>
  </rdf:Description>
</rdf:RDF>
Interner Vermerk
xmlui.Submission.submit.DescribeStep.inputForms.label.kops_note_fromSubmitter
Kontakt
URL der Originalveröffentl.
Prüfdatum der URL
Prüfungsdatum der Dissertation
Finanzierungsart
Kommentar zur Publikation
Allianzlizenz
Corresponding Authors der Uni Konstanz vorhanden
Internationale Co-Autor:innen
Universitätsbibliographie
Begutachtet
Diese Publikation teilen