According to an evolutionary perspective, it seems very reasonable that emotionally relevant events hold an exceptional and privileged position in memory. Surviving and reproduction are the fundamental factors within such a theory. Most behaviour can be reduced to those factors as one reach an attractive source or withdraw from an aversive one. Essentially for fast and efficient dealing with e.g. threatening situations are a quick interpretation of the danger and a preferential processing of associated aspects. Therefore a modulating influence of emotion on recognition is of huge relevance for the ability to act adaptively.

Because of its adaptive relevance the interplay of emotion and memory is of interest. So far mainly behavioural and electrophysiological experiments were done. Those studies indicate a modulating effect of emotion on recognition. However, the operating mode of this connection is still unclear. The goal of this study is therefore to contribute to the understanding of the interaction of emotion and memory.

In this experiment the effects of visual stimuli of different emotional categories on recognition performance was investigated. Therefore neuromagnetic brain activity was recorded using MEG. Highly arousing pleasant and unpleasant as well as neutral pictures were presented for memorizing. Subsequently these pictures were presented again together with similar new pictures. Participants were instructed to indicate if pictures were old or new. Neuromagnetic activity was recorded during both the encoding and the recall phase. Thereby the emotion effect as well as the old-new effect for emotional items could be examined.

During encoding increased frontal activity starting around 300 ms after picture onset was observed particularly for pleasant pictures. For the recognition phase, the data show a frontal interaction of emotion and repetition starting from 300ms. Initially, this interaction was mainly produced by the recognition of old pleasant pictures leading to stronger cortical activity. Later, recognition of both pleasant and unpleasant old pictures leads to an increase in frontal brain activity. Behavioural data parallel this pattern in that both pleasant and unpleasant pictures were recognized more accurately and pleasant pictures only also faster than neutral pictures.
These findings are consistent with other data demonstrating an important role of the frontal cortex in both memory and emotion.

Betrachtet man den Einfluss der Emotion auf das Gedächtnis von einer evolutionären Perspektive aus, ist es äußerst sinnvoll, dass relevante Ereignisse eine Sonderstellung im Gedächtnis einnehmen. Innerhalb einer solchen Theorie, sind Überleben und Fortpflanzung die wesentlichen Faktoren, auf die man die meisten Verhaltensweisen reduzieren kann. Entsprechend nähert man sich an eine angenehme Quelle an, bzw. zieht sich von einer aversiven Quelle zurück. Um ein effizientes und schnelles Handeln in beispielsweise gefährlichen Situationen zu ermöglichen, ist es notwendig, dass Gefahr schnell erkannt wird und die damit verbundenen Aspekte bevorzugt verarbeitet werden. Ein modulierender Einfluss der Emotion auf das Wiedererkennen ist daher für die Fähigkeit zu adaptivem Handeln von Bedeutung.

Innerhalb der Emotionsforschung wird das Zusammenspiel der Emotion mit dem Wiedererkennen wegen dieser adaptiven Relevanz untersucht. Bislang wurden hauptsächlich EEG-Studien und Verhaltensexperimente zu diesem Thema durchgeführt. Die Ergebnisse solcher Studien weisen auf einen modulierenden Effekt der Emotion auf das Wiedererkennen hin. Die Ergebnisse bezüglich der Modulationen sind jedoch nicht immer konsistent und die Funktionsweise des Zusammenhangs zwischen Emotion und Gedächtnis konnte durch diese Studien nicht eindeutig geklärt werden. Das Ziel dieser Arbeit ist daher, einen weiteren Beitrag zum Verständnis der Interaktion von Emotion und Gedächtnis zu leisten.

In dem vorliegenden Experiment ist der Einfluss verschiedener emotional erregender Reize auf das Wiedererkennen von Interesse. Untersucht wurde, inwieweit sich unterschiedliche emotionale Kategorien von visuellem Reizmaterial auf die Wiedererkennensleistung auswirken. Dazu wurde die neuromagnetische Aktivität des Gehirnsaufgezeichnet.
Den Versuchspersonen wurden hocherregende angenehme und unangenehme sowie neutrale Bilder, mit der Instruktion sich die Bilder zu merken, präsentiert. Darauffolgend wurden diese Bilder mit der gleichen Anzahl ähnlicher neuer Bilder erneut dargeboten. Die Versuchspersonen sollten per Knopfdruck angeben, welche Bilder bereits gesehen, bzw. neu waren. Die neuromagnetische Aktivität wurde sowohl während der Enkodierungsphase als auch während der Wiedererkennensphase erhoben. Dadurch konnten der Emotionseffekt und der old-new Effekt für emotionales Material untersucht werden.
Während der Enkodierung stieg die frontale Aktivität nach ca. 300ms nach Bildonset an. Dies war hauptsächlich bei angenehmen Bildern zu beobachten.
Beim Wiedererkennen zeigen die Daten eine frontale Interaktion von Emotion und Wiederholung, die sich in frühen Zeitbereichen andeutet, aber erst ab ca. 300ms nach Bildonset anhaltende und ausgeprägte Effekte zeigt. Zunächst entsteht diese Interaktion vor allem durch die stärkere kortikale Aktivität, die durch alte angenehme Bilder ausgelöst wird. Später führt jedoch das Wiedererkennen von angenehmen und unangenehmen alten Bildern zu einer gesteigerten frontalen Gehirnaktivität. Die Verhaltensdaten gleichen diesem Muster darin, dass sowohl angenehme als auch unangenehme alte Bilder akkurater wiedererkannt werden, aber nur angenehme Bilder auch schneller als neutrale Bilder.
Diese Ergebnisse demonstrieren die wichtige Rolle des frontalen Kortex für sowohl Emotion als auch Gedächtnis.