Vier Effekte der Risikokommunikation : Konsequenzen für die Praxis der Gesundheitsförderung

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Datum
1997
Autor:innen
Fuchs, Reinhard
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Titel in einer weiteren Sprache
Four Effects of Risk Communication,Consequences for the Promotion of Health Behaviors
Forschungsvorhaben
Organisationseinheiten
Zeitschriftenheft
Publikationstyp
Zeitschriftenartikel
Publikationsstatus
Published
Erschienen in
Unterrichtswissenschaft. 1997, 25(2), pp. 172-192
Zusammenfassung

Die Kommunikation medizinischer Risiken ist eine klassische Interventionsstrategie der Gesundheitserziehung. Zahlreiche Untersuchungen zeigen jedoch, daß Informationen, die für die eigene Person ein Risiko anzeigen, häufig skeptisch betrachtet und bagatellisiert werden. Im Rahmen einer längsschnittlichen Screening-Untersuchung wurde am Beispiel der Rückmeldung von Cholesterintestwerten der Frage nachgegangen, wie die beiden Informationsmerkmale Valenz (Erwünschtheit des aktuellen Cholesterinwerts) und Konsistenz (Übereinstimmung des aktuellen mit dem früheren Cholesterinwert) die unmittelbaren kognitiven Reaktionen des Informationsempfängers beeinflussen. Durch systematische Kombination der beiden Merkmale Valenz und Konsistenz wurden vier verschiedene Risikorückmeldungen verwirklicht. Das Hauptaugenmerk lag auf den beiden Bedingungen, in denen die aktuelle Risikorückmeldung nicht mit der früheren übereinstimmte. Erwartet wurde in diesem Fall entweder ein Erleichterungseffekt (bei aktuell erwünschter Diagnose) oder ein Verunsicherungseffekt (bei aktuell unerwünschter Diagnose). Eine zentrale Hypothese der vorliegenden Arbeit war, daß Erleichterungseffekte stärker ausgeprägt sind als Verunsicherungseffekte. Dieses Phänomen wird als defensiv-asymmetrische Risikokalkulalion bezeichnet. Für drei verschiedene abhängige Variablen (wahrgenommene gesundheitliche Gefährdung, aktuelle Besorgtheit aufgrund des Testwerts und perzipierter Änderungsdruck bezüglich des eigenen Cholesterinspiegels) ließ sich eine solche defensiv-asymmetrische Risikokalkulation nachweisen. Eine ungünstige Testrückmeldung, die aufeine günstige folgte, wurde zwar zur Kenntnis genommen, aber sie führte weder zu einer substantiellen Beunruhigung, noch stimulierte sie bedeutsame Änderungsabsichten. Demgegenüber war die Bereitschaft groß, einen günstigen Testwert, der auf einen ungünstigen folgte, sofort als Entwarnung aufzufassen. In der gesundheitspädagogischen Praxis sollten deshalb bei der Kommunikation von Risiken die früheren Testrückmeldungen des Betreffenden explizit berücksichtigt werden. Durch eine expertengestützte Aufarbeitung widersprüchlicher Risikomeldungen kann eine abwehrende Interpretation der aktuellen Befundlage durch den Getesteten vermieden werden.

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

Health educators often use risk communication as a strategy for promoting health behaviors. Research shows, however, that many people are skeptical about risk-relevant information and tend to deny the implication for themselves. A community cholesterol screening was conducted at two measure points in time, with a total of 1.518 participants. The purpose of the study was to examine the impact of risk information on risk appraisal and health-related cognitions. Risk information given to participants was characterized by valence (desirable versus nondesirable test results) and consistency (actual and former test results are consistent versus inconsistent). It was assumed that an actlual favorable test result which is inconsistent to the former (unfavorable) result will lead to a "relief effect", whereas an actual unfavorable result which is inconsistentto the former (favorable) result should elicit an "uncertainty effect". Furthermore, we expected the relief effect to be stronger than the uncertainty effect, a phenomenon that we named defensive-asymmetric risk calculation. Results confirmed these hypotheses by using three dependent variables (perceived health risk, feelings of worry related 10 test results, and perceived pressure to change). An actual unfavorable test result that was preceeded by a favorable result was acknowledged, but did not lead to a substantial increase in worry, nor did it stimulate more motivation to change. On the o/her hand, an actual favorable test result following an unfavorable result was readily accepted as a signal for being out of danger. These results lead to the conclusion that health counselors should consider former test results when communicating risk information. Especially results that turn out to be inconsistent to prior findings should be discussed carefully in order to avoid defensive reactions.

Fachgebiet (DDC)
150 Psychologie
Schlagwörter
Konferenz
Rezension
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Zitieren
ISO 690RENNER, Britta, Reinhard FUCHS, 1997. Vier Effekte der Risikokommunikation : Konsequenzen für die Praxis der Gesundheitsförderung. In: Unterrichtswissenschaft. 1997, 25(2), pp. 172-192
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