"Die Ordnung der Unterwelt" : Zum Verhältnis von Autor, Text und Leser am Beispiel von Hans Henny Jahnns "Fluss ohne Ufer" und den Interpretationen seiner Deuter

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2009
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The Order of the Underworld : About the Relationship between Author, Text and Reader based on the Example of Hans Henny Jahnn's Novel Shoreless River, and the Interpretations thereof
Forschungsvorhaben
Organisationseinheiten
Zeitschriftenheft
Publikationstyp
Monographie
Publikationsstatus
Published
Erschienen in
Zusammenfassung

Gegenstand der Untersuchung sind Hans Henny Jahnns Romantrilogie "Fluss ohne Ufer" und eine Reihe von Interpretationen (u.a. von Jan Philipp Reemtsma und Reiner Stach).
Die anhaltende Umstrittenheit von Jahnns Werk legt es nahe, nach Jahrzehnten wissenschaftlicher Untersuchung des Werkes und der Autorenbiographie das Verhältnis der Leser und Deuter zum Text genauer ins Auge zu fassen.
Erstmals in der Geschichte der neueren deutschen Literaturwissenschaft werden hier anhand ausführlicher Analysen von Interpretationen die Projektionen von Lesern untersucht. Im Rahmen psychologischer Literaturinterpretation handelt es sich um ein Novum. Bisher unterstellte man ausschließlich den Autoren qua Produktionsprozess ein projektives Verhältnis zu ihren Werken. Projektionen der Leser qua Rezeptionsprozess wurden bisher weder wissenschaftlich exakt konstatiert noch konkret herausgearbeitet. Die vorliegende Untersuchung bringt die Projektionen von Lesern zum Vorschein und zeigt, wie verzerrend sie sich auf das öffentliche Bild von Autoren auswirken können.
Sichtbar werden die Leserprojektionen auf dem Hintergrund einer gründlichen Untersuchung des Primärtextes und der Intentionen des Autors. Eine Fülle neuer Forschungsergebnisse wird präsentiert. U.a. ist es gelungen, mit Eugène Bossards "Gilles de Rais. Maréchal de France, dit Barbe-Bleue. 1404-1440" eine zentrale Inspirationsquelle ausfindig zu machen, die Jahnn beim Schreiben vorlag und auf die er in "Fluss ohne Ufer" durch Zitate verweist.
Anhand des Subtextes von Bossard, zahlreicher intertextueller Bezüge und unter Bezugnahme auf einschlägige Stellen im Romanmanuskript wird nachgewiesen, dass Jahnn den Ich-Erzähler und Protagonisten Gustav Anias Horn als Sexualstraftäter nach dem Vorbild des berüchtigten Serienmörders Gilles de Rais konzipierte."Fluss ohne Ufer" wie auch das Gesamtwerk Jahnns erscheinen dadurch in gänzlich neuem Licht. Es erweist sich als fatal, dass zentrale Motive des Romans, die sich bei näherer Betrachtung auf einen kriminellen und unzuverlässigen Erzähler zurückführen lassen, bisher vorwiegend im Kontext der Biographie und mutmaßlicher psychischer Dispositionen des Autors Jahnn gedeutet wurden.

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

The subject-matter of the investigation are Hans Henny Jahnn's trilogy novel Shoreless River and a succession of interpretations from among others, Jan Philipp Reemtsma and Reiner Stach.
After decades of scientific investigation into Jahnn's work and his biography, and the continuing controversy concerning them, it does merit a closer look into the relationship of readers and interpreters to the text.
For the first time in the study of literature, with the help of in-depth analysis of interpretations, the projections of readers will be investigated. Within the framework of psychological literature interpretation, the investigation is a novelty. Until the present it has been assumed that only authors alone, in the capacity of the production process, have had a projective relationship to their works. Projections of readers in the capacity of the reception process have been to the present day neither scientifically ascertained nor specifically elaborated. The presented investigative study brings to light the projections of readers, and shows to which degree of distortion effecting the public image of authors it can have.
The reader projections are made evident on the background of a thorough investigation into the primary text and the intentions of the author. An abundance of new research results will be presented. Among other things, with Eugène Bossard's Gilles de Rais. Maréchal de France, dit Barbe-Bleue. 1404-1440, a central inspiration source has been successfully traced through quotations in Jahnn's novel Shoreless River .
With the help of the sub-text from Bossard, of numerous inter-textual references and of the corresponding passages in the manuscript, it is made evident, that Jahnn had designed the first-person narrator and protagonist Gustav Anias Horn as sexual-offender after the example of the notorious serial-murderer Gilles de Rais.
Shoreless River as well as the complete works of Jahnn, appear wholly in a new light. Central motives of the novel have so far been interpreted mainly in the context of the biography of the author Jahnn and his alleged psychological predispositions, however on closer view, they could be attributed to the cunningly invented lies of the criminal and unreliable narrator.

Fachgebiet (DDC)
800 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Gilles de Rais, Psychoanalysekritik, Rezeptionsästhetik, Projektion/Psychologie, Fluss ohne Ufer
Konferenz
Rezension
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Zitieren
ISO 690HUCKE, Nanna, 2009. "Die Ordnung der Unterwelt" : Zum Verhältnis von Autor, Text und Leser am Beispiel von Hans Henny Jahnns "Fluss ohne Ufer" und den Interpretationen seiner Deuter
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Teilw. zugl.: Saarbrücken, Univ., Diss., 2009; Auch ersch. in: Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat, MV-Wissenschaft. - ISBN 978-3-86582-943-6
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