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Autor(en): Chong, Pilyong
Titel: Nutzerbeteiligung an Planung und Bau sozialer Bauten auf Quartiersebene : vergleichende Betrachtung aktueller Entwicklungen anhand Beispiele aus Deutschland und Japan
Sonstige Titel: User participation in the planning and building process of social facilities in neighbourhoods : analyse of current development in Germany and Japan by comparative case studies
Erscheinungsdatum: 2015
Dokumentart: Dissertation
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-100141
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/131
http://dx.doi.org/10.18419/opus-114
Zusammenfassung: Heute organisieren sich immer mehr Menschen in Initiativen, die sich in unterschiedlicher Form mit der Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensraums beschäftigen. In diesem Kontext gewinnen Bürgerbeteiligungsverfahren bei Bauprojekten immer mehr an Bedeutung. Die bisherigen Erfahrungen mit partizipativ geplanten Projekten zeigen aber auch Problemfelder auf. Einerseits wurden Verfahren zur Beteiligung der Nutzer nur formalisiert angewendet. Bei anderen Projekten ist zu befürchten, dass trotz großem Engagement der Bewohner der vorhandene Umgebungskontext aufgrund fehlender fachlicher Unterstützung nur unvollständig in den Planungen beachtet wurde. Diese Arbeit betrachtet Nutzerbeteiligungsverfahren an Planung und Bau sozialer Bauten auf Quartiersebene in Deutschland und Japan. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Fragestellung, wie eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen Nutzern und den Verantwortlichen für Planung und Konstruktion gestaltet werden kann, um ein optimales räumliches Ergebnis zu erreichen und so bei den Nutzern ein Gefühl von Verbundenheit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Gebäude entstehen zu lassen. In der Arbeit wurde zuerst die Entwicklung und Problematik der Nutzerbeteiligung an Planung und Bau öffentlicher Einrichtungen anhand verschiedener Arbeiten und Texte analysiert, die sich mit der direkten Teilnahme der Nutzer an Bauvorhaben befassen. Basierend auf diesen Diskussionsergebnissen werden anschließend aktuelle Beispiele in Deutschland und Japan vorgestellt und analysiert, um dann Empfehlungen für die Ausgestaltung der Nutzerbeteiligung vorzuschlagen. Unter zwei Betrachtungspunkten lassen sich die Ergebnisse der Analyse wie folgt zusammenfassen: Ausgestaltung der Nutzerbeteiligung: - Die tatsächlich am späteren Betrieb beteiligten Nutzer sollen von Anfang an in den Planungsprozess mit einbezogen werden ("Betroffenenpartizipation"), so dass die Rahmenbedingungen für die Projekte gemeinsam mit ihnen erarbeitet und festgelegt werden. - Die neuen Nutzer sollen auch nach der Fertigstellung des Bauwerks an Betrieb und Verwaltung sowie der Verbesserung der unmittelbaren Umwelt mitwirken. Zusammenarbeit zwischen Nutzern und Architekten: - Die Entstehung eines kreativen Meinungsaustauschs zwischen Nutzer und Architekt hängt stark von der Gestaltung der räumlichen Gesamtstruktur ab, die eine ausgewogene Koexistenz der Individualräume garantiert („Anordnung der Zonen“). - Wenn ein klares und für alle leicht verständliches Konzept entwickelt wird und die Gesamtstruktur alle Funktionsbedürfnisse der Nutzer berücksichtigt, kann sie in der weiteren Diskussion über einzelne Details als gemeinsamer Orientierungspunkt dienen. - Aus diesem Grund sollte das Konzept der räumlichen Gesamtstruktur in der Frühphase der Projektplanung gefunden werden. - Die Planung der Gesamtstruktur verlangt aber das Fachwissen der Spezialisten. Der Nutzer ist hier überfordert. - Hingegen sind Konzeption und Gestaltung der Individualräume dem Nutzer vertraut. Der Nutzer kann mit dem Architekten über ihm vertraute Räumlichkeiten ohne weiteres diskutieren und sie mitgestalten. Das Arbeitsergebnis weist insgesamt darauf hin, dass sich sowohl in Deutschland als auch in Japan die mögliche Beteiligung von Nutzer am Bestimmungsverfahren von der Planungs- bis zur Betriebsphase und die Realisierung eines den Nutzerbedürfnissen entsprechenden Raums nicht widersprechen. Um dies beiden Aspekten gerecht zu werden, ist nicht nur die Gelegenheit zum Meinungsaustausch zwischen Nutzer und Architekten entscheidend, sondern es spielt auch die Entwurfsfähigkeit des Architekten eine große Rolle. Dass der Architekt die Wünsche der Nutzer schon während des Diskussionsprozesses in räumliche Vorschläge umsetzt, anhand derer zusammen mit den Nutzern kritische Punkte festgestellt werden, um dann noch bessere Lösungsansätze zu finden, fördert einen interaktiven Entwurfsprozess.
Today, more and more people organize themselves in initiatives that deal in different ways with the creation their immediate living space. In this context, public participation processes are becoming increasingly important for building projects. However, previous experiences with participatory planned projects also reveal problem areas. On the one hand, procedures to ensure user participation have been applied just in a formalized manner. For other projects it is to be feared that the existing environmental context was considered incompletely in planning due to lack of technical support despite great commitment of the residents. This paper regards methods that try to involve users in the process of planning and design focusing on the construction of social facilities in neighbourhoods in Germany and Japan. A special attention is paid to the question how to evolve a worthwhile collaboration between users and those who are responsible for planning and design to achieve optimal spatial results and, hence, to create among users a sense of attachment and responsibility for their building. First, this work analysed the difficulty and development of user participation in the planning and building of community facilities through the reference of various works and texts which deal with the direct participation of users in building projects. Then, based on the results of these discussions the recent projects in Germany and Japan were analysed and presented to propose recommendations for the design of user participation in building process and cooperation between users and architects. Under two viewpoints, the results of this work were summarized as follows: Form of user participation: - The users who are actually involved in the later management of the facility should be involved from the beginning in the planning process ("Participation of directly concerned"), so that the conditions for the projects are developed and set together with them. - The new user should be involved in the operation and management of the facility as well as the improvement of the spatial condition even after the completion of the building. Cooperation between users and architects: - The development of a creative exchange between users and the architect is strongly dependent on the design of the spatial overall structure that realizes a balanced coexistence of individual spaces (“Arrangement of zones”). - If the spatial overall structure is clear and easy to understand all participants and meets all functional needs of the users, then it becomes a common reference point among all the participants in the further discussion on individual details. - For this reason, the concept of a spatial overall structure should be found in the early stages of planning. - The planning of a spatial overall structure but requires the expertise of specialists. The user is overstrained. - In contrast, conception and design of individual space is familiar to the users. The users can discuss and take part in their creation with the architect without further ado to help to understand spatial matters. The result of this work suggests that, both in Germany and in Japan the wide involvement of users in the determination process from planning to the facility operating stage and the implementation of corresponding spaces to user needs don’t contradict each other. To meet these two aspects, not only the opportunity to exchange views between users and architects is crucial, but the design capability of the architect plays also an important role. If the architect finds with future users in early stage of the project the concept for spatial overall structure of the building that integrate the individual needs of each user, it works a common purpose of the all members and promotes an interactive designing process.
Enthalten in den Sammlungen:01 Fakultät Architektur und Stadtplanung

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