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Autor(en): Logemann, Ulrich
Titel: Methodik zur Planung und Steuerung der Kommissionierung in der logistischen Produktion des Versandhandels
Sonstige Titel: Methods for planing und steering the commissioning process in the mail order business
Erscheinungsdatum: 2007
Dokumentart: Dissertation
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-32456
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/4128
http://dx.doi.org/10.18419/opus-4111
Zusammenfassung: Das Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart (IFT) beschäftigt sich seit Anfang 1999 mit Fragen der Abwicklung des physischen Warenstroms der so genannten Güter des täglichen Bedarfs. Dieser Forschungsschwerpunkt des Institutes begründet sich damit, dass auf Basis der immer wichtiger werdenden Frage der Abwicklung des Materialflusses, gerade für den Bereich der Belieferung des Endkunden mit Gütern des täglichen Bedarfs erhöhter Forschungsbedarf notwendig ist, um betriebswirtschaftlich sinnvolle Dienstleistungen am Markt offerieren zu können. Dies betrifft unmittelbar den Bereich des Versandhandels, da hier die Logistik geprägt ist von der überwiegend vorherrschenden Geschäftsbeziehung Business to Customer (B2C). Gerade bei den so genannten Universalversendern steht die Logistik aufgrund des hohen, täglich abzuarbeitenden Sendungsaufkommens (bis zu 100.000 Kundensendungen/Tag) und einer sehr großen Anzahl von verschiedenen Artikeln (Artikelspektrum größer 200.000 Artikelpositionen) bei gleichzeitigem Trend zur immer schnelleren bzw. zeitgenaueren Kundenbelieferung vor der Aufgabe, einen nach Menge und Struktur nicht vorhersagbaren Sendungseingang möglichst wirtschaftlich abzuarbeiten. Die vorliegende Arbeit stellt einen neuen, mehrstufigen Ansatz vor, die Sendungen des Versandhandels systematisch zu strukturieren und als frei definierbare Arbeitspakete (Serien) in die logistische Bearbeitung (Kommissionierung) einzusteuern. Stufe 1: Klassifizierung der Sendungen Unmittelbar nach der Sendungsübernahme in die logistische Produktionssteuerung wird allen Sendungen aufgrund ihrer inneren Struktur ein Sendungstyp zugeordnet Stufe 2: Serienbildung Im logistischen Produktionssteuerungssystem können verschiedene Serientypen hinterlegt werden. Für jeden Serientyp erfolgt eine Festlegung, welche Sendungstypen (siehe Stufe 1) in die Serie Eingang finden. Bei der Serienbildung greift je nach Serientyp die Verarbeitung auf die (frei definierte) Anzahl von Sendungstypen zu und fasst einzelne Sendungen gemäß den vom Benutzer vorgegebenen Parametern zu Abarbeitungsmengen (Serien) zusammen. Stufe 3: Fahrplanbildung Die Fahrplanbildung erfolgt für einen definierten Abarbeitungszeitraum (Schicht / Tag). Ergebnis der Fahrplanbildung ist ein abarbeitungsfähiger Fahrplan. Dieser legt die Reihenfolge der verschiedenen Serien fest, die über eine Abwicklungslinie pro Tag oder Schicht abgearbeitet werden. Um die neue Serienbildung für die Logistik handhabbar zu machen, wurde das neue Verfahren in ein DV-System implementiert, welches die Schnittstellen zu den bisherigen Systemen in der Logistik bereitstellt, die Sendungen in ihrer Gesamtheit verwaltet und den Prozess der logistischen Abwicklung steuert. Basierend auf diesem mehrstufigen Verfahren der Verarbeitung der Kundensendungen wurden zusätzlich Prozesse zur Produktivitätssteigerung implementiert. Sie greifen konsequent dort ein, wo in einem manuellen Kommissionierprozess personeller Aufwand reduziert oder vermieden werden kann. Über Systemfunktionalitäten können eine Vereinfachung der Abläufe bei Abweichungen und Fehlern im Kommissionierprozess, eine Vermeidung von technischen oder personellen Engpasssituationen in der physischen Abarbeitung sowie eine Reduzierung des Kommissionieraufwandes über eine spezielle Rennerabwicklung auf Basis des aktuell verfügbaren Sendungsvorrates erreicht werden. Der Nachweis der Einsatzfähigkeit des Verfahrens in der logistischen Praxis wurde mit dem Einsatz des Systems in der Logistik Neckermann Versand AG in Frankfurt erbracht. Für den betriebswirtschaftlichen Nachweis wurde der Personaleinsatz über den Realisierungszeitraum betrachtet und über eine Kennziffer abgebildet. Einsparungseffekte aus Parallelprojekten (z.B. Umbau des Warenausganges oder Reorganisationsmaßnahmen im Hängewarenlager) wurden aus der Gesamtbetrachtung eliminiert. Die qualitativen Verbesserungen im Materialfluss konnten über die Entwicklung des Anteils an Differenzpaketen in der physischen Abwicklung nachgewiesen werden. Die Arbeit beschreibt ausführlich Konzeption, Entwicklung und Umsetzung des Verfahrens der Serienbildung und der Methodik zur Planung und Steuerung der Kommissionierung in der logistischen Produktion. Sie wurden am Beispiel des Versandhandels entwickelt, da hier aufgrund der Randbedingungen des Geschäftsmodells eine Komplexität in der physischen Abwicklung vorliegt, die in anderen Bereichen in dieser Form nicht gegeben ist. Aufgrund der dargestellten Einsatzmöglichkeiten ist das Verfahren auf alle logistischen Abwicklungen übertragbar, die eine Erzeugung von Kundensendungen zur Zielsetzung haben.
The Institute of Transport Management and Logistics (IFT) of the University of Stuttgart has focused, from early 1999 onwards, on the study of the flow of material goods, specializing in management processing of consumer goods. The Institute’s emphasis on this key research area is based on the growing awareness of the vital importance of the study of processing systems for the flow of materials, and in particular, for the effective supply of consumer items to the end customer. Therefore, it is vital to develop the proper business management systems that facilitate the growth of relevant services in the marketplace. In this case, market-related services are directly linked to the mail order commercial sector, where logistics solutions are predominantly governed by aspects of the Business to Customer relationship (B2C). For so-called universal distribution companies, logistics is a key consideration. This is because of the high volume of delivery contracts to be met on a daily basis (up to 100,000 customer deliveries per day), and a very high number of different items (individual items exceeding a range of 200,000 goods), not to mention the current trend for ever faster or express customer delivery. In this case, the task for the logistics team is to find the most cost-effective systems for processing customer contracts, whose volume and structure cannot be predicted beforehand. In this study, we introduce a new, multi-layered approach to facilitate the systematic structuring of customer deliveries in the mail order sector, and we propose a freely definable set of work packages (series) to introduce into logistics management (commissioning). Level 1: Classification of Deliveries Directly after registering the delivery in the product management system all deliveries are given a delivery type, based on their inner structure. Level 2: Series Formation Various series types can be pre-defined within the product management system. Each series type is allocated a category, according to which the delivery types (see Level 1) are matched up with the series. Level 3: Planning of Distribution Timetable The distribution timetable is planned for a fixed processing period of (e.g. per shift or day). The timetable specifies the chronological sequence of the different series. To ensure that the new series formation is easy to use within logistics systems, the new procedure was integrated into a computerized network, which creates an interface with up-and-running logistics systems, as well as administering a global system of deliveries and managing the logistics processing. Based on this multi-layered approach to processing customer deliveries, it was possible to include procedures that increased productivity. They impact in a systematic way; in particular where the number of staff required for manual commissioning can be reduced or even dispensed with entirely. Certain functions within the system make it possible to simplify procedures in case of deviations and errors in the commissioning process, to avoid technical or staff-related bottlenecks in the physical handling, and to reduce the complexity of commissioning by means of a special running processing technique based on the currently available distribution capacity. The viability of this procedure as implemented in everyday practice has already been demonstrated by the use of the system in logistics management at Neckermann Versand AG in Frankfurt am Main. Monitoring staffing levels over a processing period, and denoting this by an identification code demonstrated evidence in support of the global management system. Potential savings due to parallel were excluded from the survey Qualitative improvements in the flow of materials could be demonstrated via the development of the share of differentiated packages in the physical handling stage. This study describes in detail the conception, development and implementation of the procedure of series formation and the method of planning and management of commissioning in logistics product systems. These systems were studied with reference to the example of the mail order sector, as in view of the special conditions relevant for this business model, this sector manifests a level of complexity in physical processing systems that is not present in the same form in other commercial sectors. On the basis of the implementation options, as outlined in this study, the procedure may be transferred to all logistics processing systems, whose target is to facilitate customer deliveries.
Enthalten in den Sammlungen:07 Fakultät Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik

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