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Autor(en): Würtemberger, Sonja
Titel: "Im Text-Turnier wurde keiner meiner Gegner alt" – Sängerstreit in Sangspruch und Sprechgesang
Sonstige Titel: "Im Text-Turnier wurde keiner meiner Gegner alt" - singer competition in the categories of 'sangspruch' and rap lyrics
Erscheinungsdatum: 2009
Dokumentart: Dissertation
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:93-opus-46651
http://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/5340
http://dx.doi.org/10.18419/opus-5323
Zusammenfassung: In der transdisziplinär und diachron angelegten Arbeit "Sängerstreit in Sangspruch und Sprechgesang" werden die Fehden und Polemiken der Sangspruchdichter im 13. Jahrhundert sowie die Battles des deutschen Sprechgesangs, des Raps, innerhalb der HipHop-Kultur untersucht. In scheinbar völlig unterschiedlichen Kulturen wird dasselbe Schema des Wettkampfs unter Dichtern angewandt, um einen Sieger zu ermitteln. In Teil A der Arbeit werden zunächst die analogen kulturellen Strukturen der mittelalterlichen Kultur und Gesellschaftsordnung, die auch die Welt der fahrenden Sänger bestimmt, und die der sogenannten Subkultur HipHop gegenübergestellt. In Teil B dieser Arbeit legen ausführliche Analysen dar, wie sich diese beiden Sängerstreitkulturen äußern. Im letzten Teil C wird ein bislang disparat erforschtes Gebiet - die mittelhochdeutsche Metrik - interdisziplinär erschlossen, indem eine Synopse den aktuellen Forschungsstand in Literaturwissenschaft, Linguistik und Musikwissenschaft zusammenführt. Die Vorgehensweise in diesem - seit langem als Desiderat bekannten - Ansatz ist chronologisch und beginnt bei der kritischen Analyse der Arbeit Andreas Heuslers und seinem nachhaltigen Einfluss auf die Mediävistik. In einem Ausblick wird gezeigt, dass in der musikalischen Kultur des HipHop durch Form und Rhythmus eine musikalische Eigenzeit entsteht, die es ermöglicht, zeitabgewandte Verhältnisse zu erschaffen. Dies lässt wiederum - ex negativo - Erkenntnisse und Rückschlüsse auf die Bedeutung des so wenig bekannten Rhythmus in der mittelhochdeutschen Dichtung zu. Die Argumentation stützt sich auf Augustinus' Vorstellungen von der Zeit im 11. Buch der Confessiones und gelangt zu folgendem Schluss: Ein strukturierter Text in der Form eines Liedes hat nicht nur eine mnemotechnische Funktion. Zugleich werden durch die Form selbst "Ewigkeitsmomente" geschaffen. Die "punktuelle Gegenwart" und die "allgegenwärtige Ewigkeit" Augustinus' sind hier in der Form vereint.
In this transdiciplinary and diachronically designed dissertation "Sängerstreit in Sangspruch und Sprechgesang", the feuds and polemics of 13th-century minnesingers, as well as the battles among German rappers in the hip-hop culture will be examined. In these seemingly totally different cultures the same kind of contest is used among the poets in order to determine the winner. In Part A, the analogous structures of the cultural and societal order of the middle ages, which also dictated the errant singers' lives, will be compared with the so-called hip-hop subculture. In Part B, thorough analyses will show how the two singer competition cultures express themselves. The final section, Part C, will develop interdisciplinary a so-far disparately researched area - the Middle High German metric - by uniting the current research in literature, linguistics and musicology in a synopsis. This approach, long known as desiderata, will be chronological and start by analyzing Andreas Heuslers's work and his strong critical influence on Medieval Studies. The summary will be the starting point for an answer to the question "Was will die Form?" ("What does form want?") in the last part of the dissertation. It has been proven that form and rhythm are dominant in the fight for the poetic crown in the respective scenes. The future research possibilities will show that a momentum is created in the musical culture of hip-hop via form and rhythm, which makes it possible to create timeless circumstances. This, in turn - ex negativo - allows for insights and conclusions regarding the meaning of the little-known rhythm in the Middle High German poetry. The argument is built on Augustin's conception of time in the 11th book of the Confessiones and reaches the following conclusion: A structured text in the form of a song does not only have a mnemotechincal function, but at the same time "eternity moments" are created. The "punctiform presence" and the "ubiquitous eternity" of Augustine are here united in the form.
Enthalten in den Sammlungen:09 Philosophisch-historische Fakultät

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