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Arbeitszufriedenheit im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Europa
Arbeitszufriedenheit im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Europa
Die vorliegende Arbeit widmet sich im Wesentlichen der Anwendung von zwei Forschungsansätzen auf den Work-Family Forschungsbereich. Dabei handelt es sich zum einen um die typologische beziehungsweise konfigurale Sichtweise und zum anderen um den Mehrebenenansatz. Als Kriteriumsvariable fungiert dabei die Arbeitszufriedenheit. Der Theorieteil befasst sich zunächst in ausführlicher Form mit der theoretischen Grundlegung und der aktuellen empirischen Befundlage anhand bislang vorliegender metaanalytischer Studien der noch recht jungen Work-Family Forschung. Ebenso wird auf arbeits- und organisationspsychologische Ansätze zum Konzept „Arbeitszufriedenheit“ eingegangen. Für den typlogischen Ansatz zeigt sich, dass mittels clusteranalytischer Prozeduren Arbeits-, Partnerschafts-, Familien- und Persönlichkeitstypen auf der Grundlage einer 3604 Personen (1802 Paare) und 9 europäischen Kulturen umfassenden Stichprobe gebildet werden können, die gehäuft auftretende intraindividuelle Konfigurationen beschreiben. Dabei wurden jeweils vier beziehungsweise bei den Big Five Faktoren drei Typen gefunden, die nach psychometrischen und psychologischen Kriterien aus dem Work-Family Bereich voneinander differenziert werden konnten. Für den Mehrebenenansatz zeigt sich, dass eine hierarchische Struktur in den Daten dergestalt vorliegt, dass in erster Linie Individuen in Paaren geschachtelt sind und die Unterschiede zwischen den Paaren theoretisch immerhin 11 Prozent und praktisch rund 5 Prozent der Varianz in der Arbeitszufriedenheit aufklären können. In Form von Ran-dom-Intercept Modellen wurden zahlreiche Mehrebenenmodellierungen vorgenommen, die zwischen 6 und 48 Prädiktoren auf Individual- beziehungsweise Individual- und Paarebene aus dem Work-Family Bereich beinhalteten und die bis zu 20 Prozent der Gesamtvarianz in der Arbeitszufriedenheit erklärten, wobei die Anzahl der bedeutsamen Prädiktoren insgesamt relativ gering war. Als bedeutsame Prädiktoren erwiesen sich dabei die beiden Rollenkonflikte (Work-to-Family und Family-to-Work) und Variablen aus dem beruflichen Feld, nämlich Arbeitsstress, Familienfreundlichkeit und Kinderbetreuung am Arbeitsplatz. Abschließend werden diese Befunde diskutiert und sowohl allgemeine, nämlich die Stichprobenauswahl, das Untersuchungsdesign und die Auswahl der erhobenen Konstrukte betreffende als auch spezifische, aus dieser Arbeit unmittelbar ableitbare Anregungen für die zukünftige Work-Family Forschung formuliert.
Arbeits- und Organisationspsychologie, Arbeitszufriedenheit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Europa, Work-Life-Balance
Gloger, Tanja
2008
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Gloger, Tanja (2008): Arbeitszufriedenheit im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Europa. Dissertation, LMU München: Fakultät für Psychologie und Pädagogik
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Abstract

Die vorliegende Arbeit widmet sich im Wesentlichen der Anwendung von zwei Forschungsansätzen auf den Work-Family Forschungsbereich. Dabei handelt es sich zum einen um die typologische beziehungsweise konfigurale Sichtweise und zum anderen um den Mehrebenenansatz. Als Kriteriumsvariable fungiert dabei die Arbeitszufriedenheit. Der Theorieteil befasst sich zunächst in ausführlicher Form mit der theoretischen Grundlegung und der aktuellen empirischen Befundlage anhand bislang vorliegender metaanalytischer Studien der noch recht jungen Work-Family Forschung. Ebenso wird auf arbeits- und organisationspsychologische Ansätze zum Konzept „Arbeitszufriedenheit“ eingegangen. Für den typlogischen Ansatz zeigt sich, dass mittels clusteranalytischer Prozeduren Arbeits-, Partnerschafts-, Familien- und Persönlichkeitstypen auf der Grundlage einer 3604 Personen (1802 Paare) und 9 europäischen Kulturen umfassenden Stichprobe gebildet werden können, die gehäuft auftretende intraindividuelle Konfigurationen beschreiben. Dabei wurden jeweils vier beziehungsweise bei den Big Five Faktoren drei Typen gefunden, die nach psychometrischen und psychologischen Kriterien aus dem Work-Family Bereich voneinander differenziert werden konnten. Für den Mehrebenenansatz zeigt sich, dass eine hierarchische Struktur in den Daten dergestalt vorliegt, dass in erster Linie Individuen in Paaren geschachtelt sind und die Unterschiede zwischen den Paaren theoretisch immerhin 11 Prozent und praktisch rund 5 Prozent der Varianz in der Arbeitszufriedenheit aufklären können. In Form von Ran-dom-Intercept Modellen wurden zahlreiche Mehrebenenmodellierungen vorgenommen, die zwischen 6 und 48 Prädiktoren auf Individual- beziehungsweise Individual- und Paarebene aus dem Work-Family Bereich beinhalteten und die bis zu 20 Prozent der Gesamtvarianz in der Arbeitszufriedenheit erklärten, wobei die Anzahl der bedeutsamen Prädiktoren insgesamt relativ gering war. Als bedeutsame Prädiktoren erwiesen sich dabei die beiden Rollenkonflikte (Work-to-Family und Family-to-Work) und Variablen aus dem beruflichen Feld, nämlich Arbeitsstress, Familienfreundlichkeit und Kinderbetreuung am Arbeitsplatz. Abschließend werden diese Befunde diskutiert und sowohl allgemeine, nämlich die Stichprobenauswahl, das Untersuchungsdesign und die Auswahl der erhobenen Konstrukte betreffende als auch spezifische, aus dieser Arbeit unmittelbar ableitbare Anregungen für die zukünftige Work-Family Forschung formuliert.