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Piesbergen, Christoph (Dezember 1991): Experimentelle Untersuchung zur Parallelogramm-Punkttäuschung. In: Gestalt Theory, Bd. 13, Nr. 4: S. 232-242 [PDF, 110kB]

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Externer Volltext: http://gestalttheory.net/gth/

Abstract

RAUSCH wies schon 1952 nach, daß bei auf kurzen Grundlinien stehenden Parallelogrammen die gedachte Verlängerung der beiden vertikalen Schenkel auf zwei entfernte Zielpunkte zu Fehleinschätzungen führt, im Sinne einer orthogonalen Aufrichtung. Die Wirksamkeit der Täuschung steigt mit der Geschlossenheit der Figur. Ein Parallelogramm ist somit als verzerrtes Rechteck auf einer niedrigeren Prägnanzstufe zu sehen. Die Originalversuche von RAUSCH wurden mit moderner Bildschirm- und Computertechnik repliziert, modifiziert und um weitere Bedingungen ergänzt. Dies waren verschiedene Neigungswinkel und teilweise ungleiche Abstände zu der von uns verwendeten Ziellinie. Je 100 Vpn wurden zufällig den beiden Winkelbedingungen (45° und 30°) zugeteilt, die Kontrollbedingung (0°) war für alle 200 Vpn die gleiche. Die Abweichungswerte wurden mit Hilfe einer vom Vl gesteuerten Computergraphik auf Anweisung der Probanden gewonnen. Die Auswertung erfolgte elektronisch unter Einsatz multivariater Verfahren. Die Ergebnisse zeigen grundsätzlich Übereinstimmung und Erweiterung der Befunde von RAUSCH, wonach die Stärke der Täuschung mit der Prägnanzstufe (Vollständigkeit) des Parallelogramms zunimmt. Auch erhöht sich mit der relativen Neigung im Raum und dem Betrag des Abstands von der Ziellinie die Ungenauigkeit der Schätzungen. Die Täuschung verschwindet in den meisten Bedingungen fast ganz bei der ohnehin prägnanten Figur (Rechteck).

Abstract

In 1952 RAUSCH proved for parallelograms standing on a short base-line, that mental prolongation of the vertical sides on two distant target points produce estimation errors, thus erecting the parallelogram. Completeness of the figure increases the strength of this optical delusion. So a parallelogram has to be regarded as a distorted rectangle. The original experiments of RAUSCH were replicated with modern computer technology, additionally modified and completed by further conditions. These were different angles of inclination and various distances to the target line we used. 200 subjects were divided in a 45-degree sample and a 30-degree sample, initial control condition (0 degrees) was performed for the whole sample. Error data were obtained by operator conducted computer simulation, controled by the subject. Average evaluation used multivariate analysis of variance. Results are in accordance with RAUSCH's, proving for parallelograms that strength of the delusion is increased by Gestalt completeness. In addition we found stronger effects for more inclined figures and longer distances to the target line. On rectangles the delusion disappears in most conditions.

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