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Lemke, Daniela; Spörrle, Matthias und Försterling, Friedrich (März 2003): Religion ist irrational und Irrationalität ist dysfunktional? 45. Tagung experimentell arbeitender Psychologen, Kiel, 24.03.-26.03.2003. Golz, J.; Faul, F. und Mausfeld, R. (Hrsg.): In: Experimentelle Psychologie. Abstracts der 45. Tagung experimentell arbeitender Psychologen, Lengerich: Pabst Science Publishers. [PDF, 571kB]

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Abstract

Der Rational-Emotiven-Theorie (RET) von Albert Ellis zufolge sind irrationale Gedanken eine zentrale Ursache für dysfunktionale psychopathologische Zustände. Auch Religiosität wird in diesem Sinne als irrational dargestellt. Hieraus wird abgeleitet, dass religiösere Menschen in höherer Weise zu dysfunktionalen irrationalen Gedanken neigen, die wiederum die Lebenszufriedenheit negativ beeinflussen. Zur Hypothesenprüfung beantworteten Probanden in einer Fragebogenstudie Skalen zur Erfassung verschiedener Religiositätsaspekte (intrinsische und extrinsische Religiosität, Durch-Gott-Mediierte Kontrolle) und klinisch validierte Skalen zu irrationalen Einstellungen sowie eine Frage zur Lebenszufriedenheit. Es zeigen sich signifikante Zusammenhänge zwischen den Religiositätsskalen und Irrationalitätsskalen. Insbesondere die extrinsische Religiosität, die als oberflächlicher Glaube zur bloßen Sicherung von sozialer Akzeptanz konzipiert ist, korreliert signifikant stärker mit klinischen Irrationalitätsskalen als die intrinsische Religiosität, die als verinnerlichter, verantwortlich gelebter Glaube definiert ist. Die Irrationalitätsskalen wiederum korrelieren hypothesenkonform signifikant mit der Lebenszufriedenheit. Quasiexperimentelle Extremgruppenvergleiche zwischen schwach und stark religiösen Personen erbringen für letztere signifikant erhöhte Irrationalitätswerte.

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