Historische Analyse der Entwicklung eines Marktforschungsinstituts und dessen Kooperationen am Beispiel der GfK Gruppe

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2010-03-17
Issue Year
2009
Authors
Fuchs, Daniela
Editor
Abstract

This study is a contribution to the economic- and company history of the Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), as well as to the history of market research in Germany. The aim is to reconstruct the company- and cooperation development of GfK, to describe it in a structured way and to analyze it. It has long been well known that market information is important for product marketing. In the early 19th century businessmen already tried to obtain information about foreign markets. But it was only with increased competition in the 1920s that nearly all large German companies began to systematically analyze markets – sometimes with outside help. The first market research institution was formed with the merger the Institut für Wirtschaftsbeobachtung der deutschen Fertigware (IfWdF) with Handelshochschule Nürnberg. In 1935 the GfK was founded by its members as a eingetrager Vereins (e. V.). Initially the GfK was only responsible for collecting raw data, and was financed by member contributions. Together with his coworkers, the founder of GfK, Wilhelm Vershofen, laid the basis for the later success of the company. Today the GfK in Nürnberg is a market research institute that offers complex services worldwide. With revenues of more than 1.2 billion Euros, profits of around 82 million Euros and more than 9.600 employees in Germany and other countries, the company is among the top 5 market research firms. This dissertation is mainly based on sources from the archive of GfK e. V. and from the company archive of the GfK group, which are surveyed, recorded and evaluated. Using this material, this study describes the company development in detail. In summary, the development towards a top 5 international market research institute did not always go according to plan, and managers repeatedly had to cope with existential problems. Nevertheless, thanks to the abilitiy to innovate, adjust and learn from mistakes, the company overcame crises and became a success.

Abstract

Es handelt sich bei dieser Studie um einen Beitrag zur Wirtschafts- und Unter-nehmensgeschichte der GfK sowie zur Geschichte der Marktforschung in Deutschland. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Unternehmens- und Kooperationsentwicklung der GfK zu rekonstruieren, strukturiert darzustellen und zu analysieren. Die Erkenntnis, dass Marktinformationen für den Absatz von Produkten von zentraler Bedeutung sind, ist nicht neu. So versuchten Unternehmer bereits Ende des 19. Jahrhunderts durch Berichte ihrer sogenannten Reisenden Informationen über ihre Absatzmärkte zu erhalten. Doch erst als sich während der 1920er Jahre in Deutschland die Konkurrenzsituation für die meisten Unternehmen verschärfte, begannen nahezu alle großen deutschen Unternehmen, ihre Absatzmärkte systematisch zu untersuchen, teilweise auch mit unternehmensexterner Hilfe. Eine erste Institutionalisierung der Absatzforschung in Deutschland fand mit der Angliederung des Instituts für Wirtschaftsbeobachtung der deutschen Fertigware (IfWdF) an die Handelshochschule Nürnberg statt. 1935 folgte die Gründung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Form eines eingetragenen Vereins (e. V.) durch Mitglieder des Instituts. Die GfK war zunächst lediglich für die Beschaffung der Rohdaten zuständig, arbeitete auf Selbstkostenbasis und finanzierte sich aus Mitgliedsbeiträgen. Zusammen mit seinen Mitarbeitern legte der Gründer der Gesellschaft, Wilhelm Vershofen, damals die Basis für den späteren Erfolg des Unternehmens. Heute bietet die Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg als Marktforschungsinstitut weltweit komplexe Informationsdienstleistungen an. Mit einem Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden Euro, einem Geschäftsergebnis in Höhe von 82 Millionen Euro und über 9.600 Mitarbeitern im In- und Ausland gehört das Unternehmen zu den Top 5 der Branche. Diese Dissertation basiert überwiegend auf erstmals zugänglich Quellen aus dem Vereinsarchiv des GfK e. V. und dem Unternehmensarchiv der GfK Gruppe die selbst gesichtet, verzeichnet und bewertet werden. Mit Hilfe dieses Materials gelang es ein detailreich die Unternehmensentwicklung nachzuzeichnen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Entwicklung hin zu einem der Top 5 der internationalen Marktforschungsbranche nicht immer nach Plan verlief und die Verantwortlichen wiederholt mit existenziellen Problemen zu kämpfen hatten. Dennoch gelang es durch ein hohes Maß an Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit sowie wiederholten Lerneffekten gerade auch durch Kooperationen Krisen zu überwinden und das Unternehmen auf den heutigen Erfolgskurs zu bringen.

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