Determinanten und Konsequenzen beruflich bedingter regionaler Mobilität im Kontext von Partnerschaft und Haushalt

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2012-01-09
Issue Year
2009
Authors
Nisic, Natascha
Editor
Abstract

A vast body of literature strongly suggests the relevance of spatial mobility for the labor market success and the employment opportunities of workers. Although, due to changing economic and labor market conditions, spatial flexibility of individuals has steadily gained importance, less attention has been paid to regional mobility that takes place in the context of partnership and household. This appears to be a serious shortcoming, as in particular for households with several actors job-related mobility incentives can evoke serious locational conflicts regarding place of work and place of residence. The following study thus investigates the regional mobility of couples and households focusing on intra-couple decision making with respect to locational choice and its effects on the labor market and employment situation of the individuals living in these households. The study contributes to the existing literature by extending the empirical focus to several under-researched topics and by incorporating bargaining models of intra-household decision making. Moreover methodological issues are discussed and different approaches evaluated. The analysis is divided into sub-questions, which are elaborated in five self-contained chapters.

Abstract

Hintergrund der Untersuchung ist die in der Literatur vielfach belegte Bedeutung regionaler Mobilität für die Arbeitsmarktplatzierung und den beruflichen Erfolg von Arbeitnehmern, die im Zuge des wirtschaftsstrukturellen Wandels und der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt immer mehr zugenommen hat. Obwohl zur räumlichen Mobilität von Individuen bereits zahlreiche Studien bestehen, sind Mobilitätsprozesse, die im Partnerschafts- und Haushaltszusammenhang stattfinden, bislang weit weniger systematisch untersucht. Dies stellt insofern eine Forschungslücke dar, als Mobilitätsanreize gerade Haushalte mit mehreren Akteuren vor erhebliche Vereinbarkeits- und Koordinationsprobleme im Hinblick auf die Wahl von Wohn- und Arbeitsort stellen. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist daher die räumliche Mobilität im Kontext von Partnerschaft und Haushalt. Der Fokus richtet sich insbesondere auf die innerpartnerschaftliche Abstimmung beruflich bedingter Mobilitätsentscheidungen sowie deren Konsequenzen für die Arbeitsmarkt- und Erwerbssituation der Haushalte und der darin lebenden Individuen. Die Arbeit knüpft an bestehende Ansätze und Untersuchungen zu den Determinanten und Folgen räumlicher Mobilität an, sieht diese aber aufgrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen und fachinterner Debatten theoretisch und empirisch neu gefordert. Hierzu gehört die im Vergleich zu früheren Untersuchungsperioden gestiegene Erwerbsbeteiligung von Frauen, die die interne Struktur der Haushalte und damit auch die internen Rahmenbedingungen von Mobilitätsentscheidungen verändert hat. Dies verlangt nicht nur nach einer Überprüfung bestehender Theorien, sondern rückt insbesondere auch die Mobilitäts- und Karrierewege von Frauen in den Fokus der Untersuchungen. In diesem Zusammenhang ergibt sich außerdem die Notwendigkeit, der mit der zunehmenden Zahl an Doppelverdienerpaaren gestiegenen Bedeutung von Mobilitätsalternativen Rechnung zu tragen, etwa dem täglichen oder wöchentlichen Pendeln als Ersatz für den gemeinsamen Haushaltsumzug, und diese systematisch in die theoretischen und empirischen Betrachtungen einzubeziehen. Im Anschluss an aktuelle Diskussionen der Regionalsoziologie und -ökonomie werden außerdem Wirkungen regionaler Opportunitätsstrukturen und lokaler Arbeitsmarktbedingungen sowohl für die generellen Arbeitsmarktchancen und die Entscheidung mobil zu werden als auch für die Konsequenzen von Mobilität berücksichtigt. Im Mittelpunkt stehen dabei die ausgeprägten ökonomischen Disparitäten zwischen den neuen und alten Bundesländern, sowie Unterschiede zwischen den dichten Arbeitsmärkten stark verstädterter Gebiete gegenüber weniger urbanisierten Regionen. Theoretisch setzt sich die Arbeit mit neueren Konzepten der Entscheidungsfindung im Haushalt auseinander und versucht diese explizit in die Analysen zu integrieren. Als Erweiterung bestehender Ansätze werden insbesondere verhandlungs- und spieltheoretische Konzepte vorgestellt, die auf Mobilitätsentscheidungen im Haushalt bezogen werden. Damit begegnet die Arbeit der Kritik an den bislang dominierenden haushaltsökonomischen Erklärungen und deren problematischer Annahme einer konsensuellen Entscheidungsfindung im Haushalt. Darüber hinaus diskutiert die Arbeit methodische Herausforderungen und Besonderheiten bei der Untersuchung von Mobilitätsprozessen und setzt sich mit unterschiedlichen Analyseverfahren auseinander. Die Arbeit entfaltet die vielschichtige Thematik anhand von Teilfragestellungen, die in fünf jeweils in sich geschlossenen Kapiteln theoretisch und empirisch ausgearbeitet werden.

Citation
2.Aufl. von: Nisic, Natascha: Determinanten und Konsequenzen beruflich bedingter regionaler Mobilität im Kontext von Partnerschaft und Haushalt
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