Sportliche Aktivitäten von Grundschulkindern - Entwicklung von Skalen vor dem Hintergrund der Theorie des geplanten Verhaltens

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2012-10-19
Issue Year
2012
Authors
Staudenmaier, Regina
Editor
Abstract

Lack of physical activity among elementary school students is an increasingly widespread phenomenon. But which factors are motivating children to be physically active? According to Ajzen’s theory of planned behaviour, effects of attitude (intrinsic and extrinsic), subjective norm and perceived behavioural control (controllability and self-efficacy) are expected. However, German scales for determinants of physical activity in elementary students still need to be developed. Thus, in this study, it was aimed at developing such in a mixed-method-design. As a first step, a qualitative elicitation study with guideline-based interviews (N = 47) was conducted. The answers were assigned to a set of categories with high interrater agreement (Κn ≥ .93). Based on these results scales were developed and piloted with N = 92 students. The reliabilities of most scales (.71 ≤ α ≤ .84) are indicators of a successful scale construction. This also holds true for the statistically significant correlations of the scales with self-reported physical activity. In the next step, the scales were used in a larger sample (N = 410, 48 % girls, 52 % boys; age: M = 8.95, SD = 0.56). The five factors could be differentiated in a confirmatory factor analysis (CFI = .97, TLI = .96, RMSEA = .04) and the scales proved to be valid predictors for physical activity (R2 = .29 resp. R2 = .64). Beyond that, longitudinal effects were examined through path analysis (N = 314), where subjective norm proved to be an important predictor of changes in physical activity. Despite some limitations the scale construction proved to be successful. It is now possible to examine the determinants of physical activity in a large sample of elementary school children.

Abstract

Fehlende sportliche Betätigung bei Grundschulkindern breitet sich immer weiter aus. Aber welche Faktoren motivieren Kinder dazu, sportlich aktiv zu werden? Nach der Theorie des geplanten Verhaltens von Ajzen werden Effekte der Einstellung (extrinsisch und intrinsisch), der subjektiven Norm und der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle (Kontrollierbarkeit und Selbstwirksamkeit) erwartet. Im deutschen Sprachraum standen jedoch bisher noch keine Skalen zur Erfassung der Determinanten sportlicher Aktivitäten bei Grundschulkindern zur Verfügung. Daher war das Ziel dieser Arbeit, geeignete Skalen in einem mixed-method-Design zu entwickeln. Im ersten Schritt, einer qualitativen Elicitation Study, wurden Leitfadeninterviews mit Grundschulkindern (N = 47) durchgeführt. Die Antworten wurden mit hoher Beurteilerübereinstimmung (Κn ≥ .93) einem Kategoriensystem zugeordnet. Auf diesem Kategoriensystem aufbauend wurden Skalen entwickelt und mit N = 92 Grundschülern pilotiert. Die Reliabilitäten fast aller Skalen (.71 ≤ α ≤ .84) sprechen für eine erfolgreiche Skalenkonstruktion. Auch die statistisch signifikanten Korrelationen der Skalen mit den selbstberichteten sportlichen Aktivitäten sind Indikatoren für den Erfolg der Skalenentwicklung. Im nächsten Schritt wurden die Skalen bei einer größeren Stichprobe (N = 410, 48 % Mädchen, 52 % Jungen; Alter: M = 8.95, SD = 0.56) verwendet. Die angenommene Fünf-Faktoren-Struktur konnte in einer konfirmatorischen Faktorenanalyse (CFI = .97, TLI = .96, RMSEA = .04) bestätigt werden und die Skalen erwiesen sich als valide Prädiktoren für sportliche Aktivitäten (R2 = .29 bzw. R2 = .64). Überdies hinaus wurden in Pfadanalysen längsschnittliche Effekte überprüft (N = 314), in denen sich die subjektive Norm als wichtiger Prädiktor für Veränderungen in den sportlichen Aktivitäten herausstellte. Trotz einiger Einschränkungen kann von einer erfolgreichen Skalenkonstruktion ausgegangen werden. Nun besteht die Möglichkeit, große Grundschülerstichproben mit Hilfe dieser Skalen zu den Determinanten sportlicher Aktivitäten zu befragen.

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