Textbasierte Digitalmedien und Förderung der Lesekompetenz im Primarbereich - Wissenschaft, Bildungspolitik und schulische Praxis im Vergleich

Language
de
Document Type
Book
Issue Date
2015-02-26
Issue Year
2010
Authors
Peschutter, Sonja
Editor
ISBN
978-3-940338-17-4
Abstract

By means of a comparing analysis the work examines which scientific, education-policy and primary-school practical positions exist on reading promotion with text-based digital media. Between the expanded scientific and the curricular understanding of reading competence exist clear overlaps. Here, reading is seen as an extensive personality building cultural practice. While science and practice refer to the necessity of reading promotion within the system, it is not acknowledged by educational policy. Here, educational standards and curriculums have to be better adjusted to the scientific demands. Admittedly, there are already starting points for PC integration in German classes, but a systematic anchoring is still absent. Reading promotion on screen is mainly prevented by materialistic and personal framework conditions. The evaluation of current German curricula shows that the potentials and risks of media integration, which had been illustrated be science, had often not been recognized. In expert discussions, however, it becomes apparent that teachers are generally aware of the potentials, but that this is not reflected in their teaching. In light of Germany investing less-than-average sums in the education of primary school children in comparison to the OECD member states, a stronger educational policy commitment for school reading promotion is desirable.

Abstract

Anhand einer vergleichenden Analyse untersucht die Arbeit, welche wissenschaftli-chen, bildungspolitischen und grundschulpraktischen Positionen es zur Leseförderung mit textbasierten Digitalmedien gibt. Zwischen dem erweiterten wissenschaftlichen und dem curricularen Lesekompetenzverständnis bestehen eindeutige Überschneidungspunkte. Lesen wird hier als umfassende persönlichkeitsbildende kulturelle Praxis aufgefasst. Während Wissenschaft und Praxis auf die Notwendigkeit einer Leseförderung im System verweisen, wird diese von der Bildungspolitik nicht anerkannt. Hier müssen Bildungsstandards und Lehrpläne stärker an die wissenschaftlichen Forderungen angepasst werden. Zwar sind erste Ansatzpunkte für die PC-Integration im Fach Deutsch enthalten, es fehlt jedoch an einer systematischen Verankerung. Verhindert wird die Leseförderung am Bildschirm vor allem durch materielle und personelle Rahmenbedingungen. Die Auswertung aktueller Deutschlehrpläne zeigt, dass die von der Wissenschaft aufgezeigten Potenziale und Risiken der Medienintegration oft nicht erkannt werden. In Expertengesprächen wird aber deutlich, dass sich die Lehrer der Potenziale meist bewusst sind, sich dies jedoch nicht immer in ihrer Unterrichtspraxis widerspiegelt. Vor dem Hintergrund, dass Deutschland im Vergleich zu den OECD-Mitgliedsstaaten unterdurchschnittlich wenig in die Ausbildung von Grundschulkindern investiert, ist ein stärkeres bildungspolitisches Engagement für die schulische Leseförderung wünschenswert.

Series
Alles Buch : Studien der Erlanger Buchwissenschaft
Series Nr.
37
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