SPECT/CT Quantifizierung der Konzentration von Tc-99m-Dicarboxy-Propan-Diphosphat (DPD) in Metastasen bösartiger Tumoren.

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2018-05-22
Issue Year
2018
Authors
Stotski, Natalia
Editor
Abstract

1.1 Zielsetzung der Studie

Ziel dieser Studie war es, die Korrelation zwischen Tc-99m-Diphosphono-Propan-Dicarbonsäure (DPD) Konzentration und Knochendichte in bösartigen Tumoren in der SPECT/CT Bildgebung zu untersuchen.

1.2 Materialien und Methoden

Für die Auswertung wurden SPECT/CT Datensätze der Wirbelsäule von 50 Patienten beider Geschlechter mit 56 Läsionen, die mit einer Symbia T6 oder Symbia T2 (Siemens Medical Solutions USA, Inc.) der Nuklearmedizinischen Klinik in Erlangen acquiriert wurden, herangezogen. Es wurden Volumes of Interest (VOIs) in ellipsoider Form im CT- Knochenfenster gezeichnet, um die Metastasen in den Wirbelkörpern der Brustwirbelsäule (BWS) und Lendenwirbelsäule (LWS) topographisch unabhängig von ihrem Uptake im SPECT zu erfassen. Jede VOI einer Läsion erforderte eine Referenz- VOI in einem angrenzenden Wirbelkörper der BWS oder LWS ohne einen pathologischen Uptake im SPECT. In allen VOIs wurden die Hounsfield Units (HU) und ein Standardized Uptake Value (SUV) bestimmt sowie ein HU- und SUV- Quotient zwischen pathologischer und physiologischer VOI berechnet. Für die weitere Analyse erfolgte die Einteilung der Knochenmetastasen in drei Gruppen: Gruppe 1 umfasste die rein osteolytischen, Gruppe 2 die gemischten und Gruppe 3 die rein osteoplastischen Filiae. Sowohl für das Gesamtkollektiv als auch die einzelnen Gruppen wurden dann HU, SUV sowie HU- und SUV- Quotient statistisch ausgewertet.

1.3 Ergebnisse und Beobachtungen

Die 56 Läsionen ließen sich in 16 osteolytische, 24 gemischte und 16 osteoplastische Läsionen unterteilen. 27 Patienten wurden vor Einleitung einer Therapie und 20 Patienten unter oder nach einer Therapie untersucht. Bei 3 Patienten war der Therapiestatus nicht bekannt. In den Referenzregionen korrelierten SUV und HU sowohl im Gesamtkollektiv (rho=0.40, p<0.01) als auch in der Gruppe der nicht therapierten Patienten (rho=0.67, p<0.01). In den Metastasen korrelierten SUV und HU signifikant nur in der Gruppe der nicht therapierten Patienten (rho=0.58, p<0.01), der HU- und SUV-Quotient im Gesamtkollektiv (rho=0.33, p<0.05) und in den gemischten Läsionen (rho=0.46, p<0.05). Die HU-Werte in den verschiedenen Metastasentypen unterscheiden sich signifikant (Gruppe 1: 131.6 ±44.7; Gruppe 2: 325.8 ±129.8; Gruppe 3: 512.3 ±196.4), die SUV-Werte dagegen nicht (Gruppe 1: 15.2 ±7.7; Gruppe 2: 25.9 ±22.8; Gruppe 3: 21.9 ±22.3).

1.4 Schlussfolgerungen

Während die Ergebnisse die in der Vorstudie nachgewiesene Korrelation von Knochendichte und Knochenstoffwechsel in den Referenzregionen bestätigen, lässt sich eine solche Korrelation in den Metastasen im Gesamtkollektiv nicht nachweisen. Zwei mögliche Gründe konnten identifiziert werden. Zum einen fand sich eine Korrelation bei Betrachtung der SUV- und HU-Quotienten, was darauf hinweist, dass der globale Knochenstoffwechsel respektive die globale Knochendichte lokale Stoffwechsel- und Dichtewerte beeinflussen. Außerdem müssen Einflüsse durch therapeutische Verfahren diskutiert werden. Dies wird durch die Tatsache untermauert, dass sich bei der Subgruppe der Patienten, die die Skelettszintigraphie prätherapeutisch erhielten, eine Korrelation von HU- und SUV-Werten in den Metastasen fand. Ein erhöhter Knochenstoffwechsel fand sich sowohl in osteoplastischen als auch osteolytischen Metastasen. Daraus ergibt sich, dass auch in osteolytischen Metastasen ein kontinuierlicher Knochenumbau stattfindet. Das Gesamtkollektiv ist aber zu klein für weitere differenzierte Analysen von z.B. dem therapeutischen Einfluss auf die Knochendichte und den Knochenstoffwechsel in den unterschiedlichen Metastasentypen.

DOI
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