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Die Folgen des Deutschen Bauernkriegs im Hochstift Bamberg

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Date
2012
Authors
Hasselbeck, Johannes
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Publisher
University of Bamberg Press
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Abstract
Die Arbeit befasst sich mit den Folgen und Konsequenzen des Deutschen Bauernkriegs von 1524/25 und deren Behandlung im Hochstift Bamberg in den Jahren nach dem Aufstand. Dieser hatte nicht nur eine Erhebung der Untertanen gegen ihre Herrschaften mit sich gebracht, sondern gerade auch im Fall Bambergs umfassende Plünderungen und Zerstörungen adliger und obrigkeitlicher Güter. Zunächst erfolgt neben einer Diskussion des aktuellen Forschungsstandes eine Darstellung des Verlaufs der Unruhen im Hochstift sowie der relevanten herrschaftlichen Parteien: Bischof Weigand von Redwitz, das Bamberger Domkapitel, der von den Unruhen geschädigte Anteil des lokalen fränkischen Adels und schließlich der „Schwäbische Bund“, eine territoriale Einung zur Landfriedenswahrung im Heiligen Römischen Reich, deren Heer in vielen Gebieten, unter anderem dem Hochstift Bamberg, wesentlich zum Zusammenbruch des Aufstands beigetragen hatte. Diese Darstellung wird ergänzt durch eine Beschreibung der Entwicklungen und Besonderheiten der rechtlichen Voraussetzungen für die in Frage kommenden Strafmaßnahmen, insbesondere der Landfriedensgesetzgebung. Hierzu tritt eine Untersuchung der darüber hinaus gegebenen Einflussfaktoren in der Folgezeit des Aufstands, etwa die Entwicklung der Unruheneigung, gewaltsame Ausschreitungen gegen die Bevölkerung seitens des Adels oder die Problematik der Landflucht zahlreicher Untertanen. Es folgt unter Rückgriff auf ein umfassendes Quellenmaterial eine ausführliche Analyse der im Hochstift Bamberg nachweisbaren Straf-, Pazifikations- und Kompensationsmaßnahmen: Todesurteile, Verbannungen, Mandate, Verbote, Geldstrafen und Brandschatzungen. Vor allem der mehrere Jahre beanspruchende Prozess der Schadenskompensation unter Heranziehung der Untertanen erfährt in diesem Rahmen eine zuvor noch nicht gegebene, umfassende Betrachtung. Alle aufgeführten Maßnahmen werden hinsichtlich deren Gebrauch, Vorgehensweise und Problematiken untersucht, insbesondere auch im Vergleich zu anderen vom Bauernkrieg betroffenen Territorien. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf den dem Handeln der Obrigkeit zugrunde liegenden Motiven und Absichten; diese werden gezielt herausgearbeitet und eingeordnet. Ebenso erfährt das Ausbleiben von weiteren, anzunehmenden Beweggründen Beachtung. Unter der Verwendung der auf diese Art und Weise gewonnenen Erkenntnissen erfolgt abschließend ein durchgehender Vergleich der Bamberger Verhältnisse mit denen des übrigen Reichs. Dieser ermöglicht eine Einordnung in die Gesamtsituation am Ende des Bauernkriegs und den Versuch, die Frage zu beantworten, inwieweit im Fall Bambergs von einer eher strengeren oder eher nachgiebigeren Behandlung der Untertanen nach dem Aufstand gesprochen werden kann.
This study examines the aftermath and the consequences of the German Peasants' War in 1524/1525 and their treatment in the prince-bishopric of Bamberg in the years following the revolt. This rebellion saw not only an uprising against the authorities, but also the plundering and destruction of the goods both of lordship and nobility. The first part consists of a discussion of the current state of research on the topic and a portrayal of the events during the uprising and of all participating parties of authority: Bishop Weigand von Redwitz, the cathedral chapter of Bamberg, the revolt-afflicted part of the local Franconian nobility and finally the „Swabian League“, a territory-based confederation for the protection of order and peace in the Holy Roman Empire, whose army had contributed substantially to the collapse of the rebellion in many states, among them the prince-bishopric of Bamberg. This portrayal is supplemented by a description of the evolution and special characteristics of legal prerequisites for all measures of punishment that might have been possibly be applied during the aftermath of the Peasants' War. The study also considers other influential factors, e. g. the potential for new unrest, violent acts against the population by nobles or the problems caused by flight from the land. Based on extensive original research the dissertation undertakes an encompassing analysis of the measures of punishment, pacification and compensation that can be traced in the case of the prince-bishopric of Bamberg: Death sentences, banishments, mandates, prohibitions, fines and contributions. The process of damage compensation, which involved subjects and extended over several years, is widely taken into account and described for the first time. All of the mentioned measures are analysed with regard to their use, handling and their problematic aspects. The motives and intentions informing the acts of the authorities, are carefully outlined and put into perspective, while likely motives that do not show up are taken into consideration as well. All gathered information is finally used to create a wide ranging comparison of the situation in the aftermath of the German Peasants' war between the prince-bishopric of Bamberg and the other territories of the Empire. This allows for placing the events in their historical context and helps answering the question, if in the case of Bamberg subjects were treated rather harshly or leniently in the time following the revolt.
Description
Teilw. zugl.: Bamberg, Univ., Diplomarbeit, 2011
Keywords
Hochstift Bamberg , Bauernkriegsfolgen, German Peasants' War, Bamberg, Weigand <Bamberg, Bischof>, Hochstift Bamberg, Bauernkriegsfolgen, German Peasants' War
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