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Titel: Das False-Memory-Paradigma bei der Demenz vom Alzheimer Typ, bei leichten kognitiven Beeinträchtigungen und bei der Depression im Alter
Sonstige Titel: The False-Memory-Paradigm in Alzheimer´s Disease, Mild Cognitive Impairment and Late Life Depression
Sprache: Deutsch
Autor*in: Brückner, Katja Eva
Schlagwörter: Fehlerinnerung; DRM-Paradigma; Emotion und Gedächtnis; false memories; emotional memory; DRM-paradigm
GND-Schlagwörter: GedächtnisGND
Alzheimer-Krankheit
Altersdepression
DepressionGND
Metagedächtnis
Pseudoerinnerung
Erscheinungsdatum: 2006
Tag der mündlichen Prüfung: 2007-08-08
Zusammenfassung: 
Vor dem Hintergrund bisher fehlender sensitiver neuropsychologischer Verfahren zur Abgrenzung zwischen gesunden Alterungsprozessen und leichten kognitiven Störungen (mild cognitive impairment – MCI) wurden vier Probandengruppen (36 Patienten mit einer Demenz vom Alzheimer Typ – DAT, 27 Patienten mit einem MCI, 32 ältere Depressive und 23 ältere Gesunde) mit einer emotionalen Variante des Deese-Roediger-McDermott-(DRM)-Paradigmas getestet. Dabei handelt es sich um ein Wortlistenparadigma, in dem alle Wörter einer Liste auf ein nicht präsentiertes, jedoch stark assoziiertes Köderwort konvergieren, welches in einem nachfolgenden Rekognitionstest mit einer hohen Wahrscheinlichkeit fälschlich wiedererkannt wird. Die DAT-Patienten zeigen neben einer reduzierten Treffer- und falsch-Alarm-Rate eine erhöhte Rate an Fehlerinnerungen für positiv valentes Stimulusmaterial und eine Intrusionsneigung für unabhängige Distraktoren. Der emotionale Gedächtniseffekt ist in dieser Patientengruppe außer für positiv valentes Reizmaterial nicht mehr nachweisbar. Die MCI-Patienten zeigen im DRM-Test bei vollständig erhaltenem emotionalen Gedächtniseffekt schon deutliche alzheimertypische Veränderungen in Form einer ebenfalls reduzierten Treffer-Rate, einer erhöhten Intrusionstendenz für unabhängige Distraktoren und einer gleichfalls erhöhten Rate an Fehlerinnerungen für positiv valente Reize. Daraus folgt, dass das DRM-Paradigma in Zukunft eine Möglichkeit für die Früherkennung dementieller Entwicklungen in Abgrenzung zu normalen Alterungsprozessen darstellen könnte.
Die älteren depressiven Patienten zeigen im verwendeten DRM-Test neben einer ebenfalls erhöhten Intrusionstendenz für unabhängige Distraktoren auch eine – in diesem Fall stimmungsinkongruente – erhöhte Rate an Fehlerinnerungen für positives Stimulusmaterial. Die Annahme, dass diese MCI-ähnlichen Verhaltensveränderungen auf einen in der depressiven Patientengruppe großen Anteil an Patienten mit subklinischen dementiellen Entwicklungen zurückzuführen ist, ließ sich nicht bestätigen. In der Abrufstrategie unterscheiden sich die depressiven Patienten (mit Gesunden vergleichbarer itemspezifischer Abruf) von den MCI- und DAT-Patienten (gist-spezifischer Abruf). Es muss davon ausgegangen werden, dass auch andere als dementielle Erkrankungen zu demenzähnlichen Verhaltensauffälligkeiten im DRM-Test führen können, weshalb dieses Verfahren wahrscheinlich keine Möglichkeit zur Differentialdiagnostik Demenz versus Depression im Alter darstellen kann.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/1876
URN: urn:nbn:de:gbv:18-34450
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Moritz, Steffen (PD Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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