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Titel: Essays in International Economics : China's Exports, Growth, and Comparative Advantage
Sonstige Titel: Essays in Internationalen Wirtschaftsbeziehungen : Chinas Exporte, Wachstum und Komparativer Vorteil
Sprache: Englisch
Autor*in: Mau, Karsten
Schlagwörter: Globalization; International Trade; China; Economic Development; Econometric Analyses
GND-Schlagwörter: Außenhandel
Globalisierung
ChinaGND
Wirtschaftsentwicklung
Empirische Wirtschaftsforschung
Erscheinungsdatum: 2015
Tag der mündlichen Prüfung: 2015-10-05
Zusammenfassung: 
The thesis is comprised of three self-contained essays. The first essay investigates the relationship of a country's degree of export diversification and its stage of economic development. It addresses a debate in the empirical literature, which found alternative patterns for this relationship: (i) continuous diversification; and (ii) re-specialization at later stages of economic development. A contribution to this literature is provided by a theory-based assessment of either pattern, and by the derivation of a parametric specification. Another contribution is the investigation of causality. The analysis provides economic intuition for the measurement of export diversification, and for a parametric modeling strategy. Both the theoretical and the empirical analyses reject the case of re-specialization. Moreover, it is shown that diversification exerts a causal effect on a country's real GDP per capita, whereas a reverse effect cannot be confirmed, as a general pattern. The results suggest that new trade relationships facilitate economic development.

The second essay investigates China's export boom to the European Union (EU) since 2001. Because EU trade policies towards China did not change upon its WTO accession, in that year, it is hypothesized that a removal of tariff uncertainty in the United States (US) has triggered China's export boom. The article generalizes the findings of previous studies, which had explained China's exports to the US. A formal extension of a commonly used trade model is presented to establish the possibility of a US policy spillover. The extended model suggests economies of scale from exporting a good to several destinations. The econometric analysis cannot reject the predictions of the model. In fact, the structure, the magnitude, and the timing of the estimated effect conform to the characteristics of the US policy change. The results uncover an important dimension of trade policies, because even a bilateral design may exert at a multilateral level.

The third essay investigates competition between US and Chinese exports in third markets. The article contributes to a literature that, so far, has focused on low-wage import competition. The article shows that the presence of Chinese exports in destination markets of US exports depresses their average prices. In the context of the theoretical framework used in related studies on export prices, the results suggest that US exporters exit the market, as consumers shift parts of their expenditures to Chinese goods. In contrast to previous studies, it is found that cost-'' rather than quality-competition'' prevails. The effects are found in several manufacturing sectors, and, most prominently, in the machinery and electronics industry. Moreover, it is found that US exports in exposed product categories decrease, when China enters the market, relative to similar non-exposed goods. The results underscore the forces of comparative advantage being at work, and complement patterns of structural adjustments found due to import competition.

Altogether, this dissertation aims at contributing to the understanding of the structural transitions taking place at the beginning of the 21st century. Its results suggest that the forces of comparative advantage from relative factor endowments are playing a vital role. Whether a country will be able to exploit them, appears to depend on its own, but also on other countries' policies that facilitate the operation of market forces. For China, it appears to have worked quite well, in terms of both its economic development and its role in international trade.

Die vorliegende Dissertation greift verschiedene Aspekte der Beteiligung von Niedriglohnländern am internationalen Handel auf. Zusammen stellen sie heraus warum es oftmals schwer fällt, wirtschaftliche Verflechtungen und Handelsliberalisierungen normativ zu beurteilen. Während einerseits die Rolle des Handels für wirtschaftliche Entwicklung dargestellt wird, zeigen sich auf der Gegenseite die Anpassungsprozesse an eine Überlassung von Produktionsleistungen an Niedriglohnländer. Insbesondere wird hervorgehoben wie Technologie als abstrakte Wachstumsdeterminante im Zusammenhang mit der Handelspartizipation eines Landes steht. Es wird außerdem argumentiert, dass wirtschaftliche Unsicherheit in einzelnen Zielmärkten die allgemeine Exportaktivität eines Landes behindern kann. Zuletzt wird analysiert, ob Niedriglohnländer die Position von Industrieländern in Drittmärkten beeinflussen.

Die Dissertation ist in drei Aufsätze gegliedert. Der erste Aufsatz setzt sich mit dem Zusammenhang zwischen der Diversifikation von Exporten und der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes auseinander. Während einige empirische Studien auf eine kontinuierliche Erweiterung des Portfolios hindeuten, so wurde auch gezeigt, dass sich Volkswirtschaften nach anfänglicher Diversifizierung wieder spezialisieren. Durch theoriegestützte Überlegungen zu beiden Möglichkeiten und durch die Analyse eines parametrischen Modellrahmens wird ein Beitrag zu dieser Literatur geleistet. Darüber hinaus wird der Forschungsstand durch eine Analyse des kausalen Zusammenhangs erweitert. Sowohl die theoretischen als auch die empirischen Ergebnisse sprechen für einen kontinuierlichen Diversifikationsprozess. Es wird zudem gezeigt, dass Diversifikation das Einkommensniveau der Volkswirtschaft beeinflusst und nicht umgekehrt. Die Erschließung neuer Handelsbeziehungen scheint eine zentrale Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung zu haben.

Der zweite Artikel beschäftigt sich mit dem Anstieg chinesischer Exporte in die Europäische Union (EU) seit 2001. Da sich die Handelspolitik der EU gegenüber China seit dessen WTO Beitritt nicht geändert hat, wird die Hypothese aufgestellt, dass eine Änderung der US-Handelspolitik gegenüber China ursächlich sein könnte. Der Aufsatz baut auf aktuellen Beiträgen zur Erklärung chinesischer Exporte in die USA auf. Mittels eines erweiterten Handelsmodells wird die Möglichkeit eines externen Effekts der US-Handelspolitik formal dargestellt. Die ökonometrische Analyse kann die daraus abgeleiteten Hypothesen nicht verwerfen. Sowohl die Struktur, als auch die geschätzte Größe und der Zeitpunkt des Effekts entsprechen den Ausprägungen des US-Politikwechsels. Die Ergebnisse heben das potenzielle Ausmaß bilateraler Handelspolitik hervor.

Im dritten Aufsatz wird eine Einordnung des Wettbewerbs zwischen chinesischen und US-Exporten in Drittmärkten vorgenommen. Der Aufsatz trägt zu der Forschung zu den Effekten von Niedriglohnwettbewerb bei, die sich bisher primär auf den Importwettbewerb beschränkt hat. Die empirischen Analysen ergeben, dass der Markteintritt chinesischer Exporteure Preisdruck auf US-Exporteure ausübt. Innerhalb des theoretischen Rahmens, der auch für andere Studien zu Exportpreisen verwendet wurde, bedeutet dies eine Verschiebung der Nachfrage zugunsten chinesischer Güter und den Marktaustritt einiger US-Firmen. Insbesondere sind Effekte im Maschinenbau- und Elektrogerätesektor zu beobachten. Im Gegensatz zu vergleichbaren Studien scheinen Preisstrategien die Qualitätsstrategien zu dominieren. Darüber hinaus ist zu beobachten, dass US-Exporte in den betroffenen Produktkategorien relativ zu ähnlichen, aber nicht betroffenen Gütern zurückgehen. Die Ergebnisse heben die Wirkung komparativer Kostenvorteile hervor und zeigen, dass sich strukturelle Anpassungen nicht nur auf die heimischen Märkte von Industrieländern beschränken.

Insgesamt wird in dieser Dissertation der Versuch unternommen einen Beitrag zum Verständnis des Strukturwandels der globalen Wirtschaft im frühen 21. Jahrhundert zu leisten. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass komparative Kostenvorteile aufgrund relativer Faktorausstattungen eine zentrale Rolle spielen. Ob ein Land in der Lage ist aus diesen einen Nutzen zu ziehen, hängt sowohl von der eigenen Reformbereitschaft als auch von der Handelspolitik wichtiger Handelspartner ab. Im Falle Chinas ist es offenbar gelungen; sowohl hinsichtlich der eigenen wirtschaftlichen Entwicklung als auch im Hinblick auf dessen Rolle im internationalen Industriegüterhandel.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6559
URN: urn:nbn:de:gbv:18-76600
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Gundlach, Erich (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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