Untersuchungen zur molekularen Biologie und Diagnostik ausgewählter Enteroviren

Die Vielfalt der enteroviralen Serotypen (z.Zt. über 75 Serotypen in 8 Spezies) erfordert eine molekularbiologische Einordnung als Basis einer verfeinerten Diagnostik. In diesem Zusammenhang waren die animalen Enteroviren bisher noch weitgehend unbekannt. Dabei sind die Enteroviren des Schweins (PEVs) von besonderem Interesse, da das Schwein als potentieller Organspender im Rahmen der Xenotransplantation betrachtet wird. Molekulare Genomanalysen und Sequenzvergleiche zeigen, dass es sich bei den PEVs um eine sehr heterogene Picornavirusgruppe handelt. Die meisten Serotypen können nicht zu den Enteroviren gerechnet werden, sondern bilden zwei eigene neue Genera Teschovirus und Sapelovirus. Nur zwei Serotypen (PEV-9/-10) sind aufgrund ihrer Genomorganisation als eigene Spezies dem Genus Enterovirus zuzuordnen. Als Besonderheit weisen sie in einer für die virale Replikation bedeutsamen Subdomäne der kleeblattförmigen Struktur am 5?-Ende signifikante Unterschiede zu den humanen Enterovirusspezies auf. Ausgerechnet PEV-9 und ?10 vermehren sich auf humanen Zellinien und zeigen in diesen Zellkulturen einen deutlichen zytopathischen Effekt. Sie müssen somit als potentielle Erreger im Rahmen von Xenozoonosen bewertet werden. Deshalb wurde eine real-time RT-PCR Diagnostik auf Basis der LightCycler-Technologie entwickelt, die es erlaubt, durch Verwendung interner Standards die eingesetzten viralen cDNAs direkt zu quantifizieren. Damit ist ein erster Schritt in ein klinisches Monitoring möglicher immunsupprimierter Xenotransplantatempfänger getan.

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