Die Rationalität betrieblicher Beschäftigungsstrategien : eine soziologische Analyse beschäftigungspolitischer Entscheidungen am Beispiel von Softwareunternehmen

Die seit den 1980er Jahren zu beobachtende Ausdifferenzierung betrieblicher Beschäftigungsarrangements stellt die zentrale Annahme der Arbeitsmarktforschung in Frage, nach der solche Unternehmen die gleiche oder zumindest eine ähnliche Beschäftigungsstrategie praktizieren werden, die unter vergleichbaren externen Konditionen (Branche, Region etc.) operieren und in ihrer Struktur (Größe, Kapitalausstattung, Arbeits- und Produktionsorganisation etc.) vergleichbar sind. Offensichtlich reicht die in der Arbeitsmarktforschung zentrale handlungstheoretische Prämisse, die betrieblichen Entscheidungsträger verhielten sich bei der Sicherstellung von Qualifikationen und Leistungsbereitschaft als rationale Nutzenmaximierer, nicht aus, um die Konstitution betrieblicher Beschäftigungsstrategien zu erklären. An dieser Problemstellung setzt die vorliegende Untersuchung an. Herausgearbeitet wird, worin die spezifischen Limitationen des Entscheidungs-konzeptes der Nutzenmaximierung liegen, inwieweit alternative entscheidungstheoretische Ansätze in der Arbeitsmarkt-forschung dazu geeignet sind, diese Begrenzungen zu überwinden und welche entscheidungstheoretischen Optionen sich darüber hinaus für die Erklärung der Konstitution von Beschäftigungsstrategien anbieten. Auf der Basis neo-institutionalistischer und konstruktivistischer Überlegungen wird anhand von Fallstudien in Softwareunternehmen ein allgemeiner entscheidungstheoretischer Bezugsrahmen für die Analyse betrieblicher Beschäftigungsstrategien entwickelt. Die Untersuchung leistet einen Beitrag zum Verständnis der beschäftigungspolitischen Entscheidungen betrieblicher Entscheidungsträger und der Konstitution betrieblicher Beschäftigungsstrategien.

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