"Für einen tüchtigen Maschinen-Dienst" : die ersten Lokomotivführer in Esslingen

Am Beispiel der zwischen 1848 und 1868 im württembergischen Esslingen zu „definitiven“ Lokomotivführern mit beamtenähnlichem Status ernannten 79 Personen verfolgt diese Untersuchung die Entstehung eines gänzlich neuen Berufes aus volkskundlich-kulturwissenschaftlicher Sicht. Ausgehend von den auf breiter Quellenbasis rekonstruierten Biographien der Lokomotivführer werden Herkunft, beruflicher Werdegang, Arbeitsbedingungen, materielle Lage, berufsständische Interessenvertretung usw., aber auch Aspekte des privaten Lebens dargestellt. So entsteht das Bild einer sich von Anfang an (und bis in die jüngste Vergangenheit) als Elite der Eisenbahnerschaft verstehenden Berufsgruppe, deren Angehörige zugleich typische Vertreter eines neuen Kleinbürgertums sind. Nicht zuletzt veranschaulichen die Biogra-phien der zumeist als Schlosser aus dem vorindustriellen Handwerk kommenden ersten Lokomotivführer, wie sich der abstrakte Prozess der Industrialisierung in konkreten Lebensverläufen niederschlug.

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