Antigenität von Dipetarudin und Polyethylen-glykol (PEG)-gekoppeltem Dipetarudin : eine tierexperimentelle Studie

Dipetarudin, ein chimärer, bivalenter, direkter Thrombininhibitor aus dem N-terminalen Bereich des Dipetalogastins II aus der Raubwanze Dipetalogaster maximus und dem C-terminalen Bereich des Hirudins aus dem Blutegel Hirudo medicinalis, wurde in dieser Arbeit auf seine Immunogenität untersucht und diese durch chemische Modifikation des Proteins (PEGylierung) beeinflusst. Die Untersuchungen zur Immunogenität des Dipetarudins und seiner modifizierten Form (DIP-2(PEG5kD)) wurden in vivo in den Modellsystemen Legehenne und Wistar-Ratte untersucht. Die aus Eiern von immunisierten Hühnern gereinigten Antikörper (IgY) zeigten keine Veränderung der immunogenen Eigenschaften des ursprünglichen und des veränderten Thrombininhibitors; könnten jedoch, da sie an diese Thrombininhibitoren binden, für Affinitäts-abhängige Fragen der Diagnostik und Reinigung geeignet sein. Der Nachweis der Anti-DIP und Anti-DIP-2(PEG5kD) Antikörper (IgG) erfolgte direkt als Dot Blot und indirekt über die Änderungen der Pharmakokinetik (Immunpharmakokinetik) der verabreichten Inhibitoren. Sowohl durch die PEGylierung als auch durch die Präsenz von Antikörpern verändert sich die biologische Halbwertszeit (HWZ) der Thrombininhibitoren im Organismus und damit pharmakokinetische Parameter der Substanzen (die Verteilungs- und Eliminationshalbwertszeit verlängert sich und die Elimination aus dem zentralen Kompartiment wird herabgesetzt). In den Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Dipetarudin und DIP-2(PEG5kD) nur schwache Antigene sind und dass bei erzwungener Antikörperbildung (komplettes Freund’sches Adjuvans) entstehende Antikörper gegen Epitope gerichtet sind, die nicht in die spezifische Antithrombin-Wirkung involviert sind („Immundepot“-Wirkung).

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