Neuroprotektive Effekte von Topiramat nach Hypoxie-Ischämie bei neugeborenen Ferkeln

In der Perinatalperiode des Menschen ist die meist Asphyxie-bedingte hypoxisch-ischämische Hirnschädigung eine Hauptursache für eine erhöhte Mortalität und Morbidität. Der Sauerstoffmangel triggert komplexe, sich verzögert entwickelnde neurotoxische Kaskaden. Hieraus ergibt sich ein „therapeutisches Fenster“ für mögliche neuroprotektive Interventionen in der Post-Insult-Periode. Für das Antiepileptikum Topiramat ist eine neuroprotektive Wirkung nach hypoxisch-ischämischem Insult bei Nagern beschrieben. In der vorliegenden Arbeit wurden die klinischen und neuropathologischen Effekte der Topiramatgabe nach hypoxisch-ischämischem Insult anhand eines etablierten Ferkelmodells evaluiert. Das durch den Insult erzeugte Schädigungsmuster entsprach im wesentlichen dem asphyktischer Neugeborener. Durch Behandlung mit Topiramat nach dem Insult war eine Reduktion des nekrotischen Zellschadens möglich: in der 10mg-Gruppe tendenziell und in der 20mg-Gruppe signifikant. Diese Beobachtungen zeigen eine neuroprotektive Wirkung des Medikaments. Darauf deuten auch die im Vergleich zur Kontrollgruppe tendenzielle Besserung des Neuroscores, die Reduktion der Anfallshäufigkeit und die geringere Letalität der Behandlungsgruppen hin. Eine signifikante Beeinflussung der apoptotischen Zelluntergänge durch Topiramat war in den meisten Hirnregionen nicht nachweisbar. In der frontalen weißen Substanz der 20mg-Gruppe war jedoch ein proapoptotischer Effekt zu verzeichnen. Die immunhistochemische Färbung von MBP zeigte in keiner Hirnregion den erwarteten Verlust der Immunreaktivität nach hypoxisch-ischämischem Insult. Aussagen zum Einfluss von Topiramat auf die MBP-Immunreaktivität sind deshalb aus diesem Modell nicht ableitbar.

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