Nachrichten im Gespräch : eine empirische Studie zur Bedeutung von Anschlusskommunikation für die Rezeption von Fernsehnachrichten

Interpersonaler Kommunikation über Medienthemen wird eine wichtige Rolle im Prozess der Rezeption und Medienwirkung zugeschrieben, jedoch sind diese Anschlusskommunikation und ihre Charakteristika bisher selten untersucht worden. Anliegen der Arbeit ist es, Anschlusskommunikation als Schnittmenge von interpersonaler Kommunikation und Massenkommunikation zu konzeptualisieren und exemplarisch am Beispiel von Folgegesprächen über Fernsehnachrichten empirisch zu untersuchen. Anhand von Befragungs- und Beobachtungsstudien wird überprüft, wie Rezipienten mit ihren Bezugspersonen über zuvor gesehene Fernsehnachrichten reden und wie diese Gespräche verschiedene Dimensionen der Medienwirkung beeinflussen. Anschlusskommunikation stellt einerseits eine eigenständige Medienwirkung auf Verhaltensebene dar, beeinflusst andererseits kognitive und emotionale Medienwirkungen mit. Rezipienten akzentuieren Nachrichtenthemen interaktiv anders als individuell, so dass die Folgegespräche als ein ‚sozialer Filter’ im Aneignungsprozess begriffen werden können, der eine wichtige Orientierung innerhalb der Bezugsgruppe bietet. Die Analyse von Anschlusskommunikation liefert somit notwendige Einblicke in die Nachrichtenrezeption, die über die bisherigen Erkenntnisse individueller Rezeptions- und Wirkungsforschung hinausgehen und diese sinnvoll ergänzen.

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