Thrombozytäre Serotoninkonzentration und Serotoninaufnahme bei Kindern und Jugendlichen : Korrelation zu depressivem, agressivem und suizidalem Verhalten

Bei 145 stationären Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie der FSU Jena (4 bis 19 Jahre) wurden die thrombozytäre Serotoninkonzentration, sowie Maximalgeschwindigkeit Vmax und Affinitätskonstante Km des Serotonintransportes in die Thrombozyten anhand des Thrombozytenmodells bestimmt. Zeitnah wurden bei einem Teil der Patienten die Ausprägung depressiver (DIKJ) und aggressiver (EAS, FAF) Symptome testpsychologisch erhoben sowie Angaben über die Suizidalität erfasst). Es bestand eine negative Korrelation zwischen thrombozytärem Serotonin und dem Depressivitätsgrad. Unabhängig von der klinischen Diagnose ergaben sich signifikant niedrigere Serotoninkonzentrationen bei den Kindern und Jugendlichen, die unmittelbar vor der stationären Aufnahme einen Suizidversuch unternommen hatten. Hier waren zudem die Aufnahmeparameter Vmax und Km im Trend vermindert. Die vorliegenden Untersuchungen stützen die Auffassung, dass Depressivität in der Kindheit und Jugend mit einem Mangel an Serotonin im Thrombozyten und möglicherweise in zentralen Strukturen verbunden ist und ein relatives Defizit an Serotonin ein Suizidalitätsmarker sein könnte. Die serotonergen Veränderungen erwiesen sich eher als symptomabhängig, als dass sie nosologischen, diagnoseorientierten Kriterien folgten.

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