Dreidimensionale Veränderung der Morphologie des Gesichtes während kieferorthopädisch-kieferchirurgischer Therapie

Die vorliegende Studie berichtet über die dreidimensionale optische Vermessung der prä- und postoperativen Gesichtsoberfläche von Patienten mit kieferorthopätisch-kieferchirurgischer Therapie. Das mobile optische 3D-Messsystem Gscan realisiert die Erfassung von Form und Farbe des Gesichtes. Dreidimensionale Weichteilveränderungen werden mit dem Ausmaß der Umstellungsosteotomie der Mandibula nach anterior und posterior anhand der Messwerte der Modelloperation verglichen. Es können die Patientengruppen Unterkiefervorverlagerung, 18 Patienten, und Unterkieferrückverlagerung, 17 Patienten, spezifiziert werden. Die dreidimensionalen Weichteilveränderungen werden über arbkodierte 3D-Differenzbilder der Patienten ermittelt. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Weichgewebe der skelettalen Verlagerung der Mandibula in geringerem Ausmaß folgen, wobei sich statistisch signi kante Weichteilveränderungen deutlich im mandibulären Bereich, vor allem an den Weichteilreferenzpunkten Sublabiale, Pogonion und Menton, abzeichnen. Sie betragen bei Unterkiefervorverlagerung 58-69% und bei Unterkieferrückverlagerung 77-90%. Des Weiteren werden Veränderungen des Gesichtstyps nach A. M. Schwarz der untersuchten Patienten bestimmt. Die vorgelegte Pilotstudie belegt, dass der Gscan ein geeignetes Instrument zur dreidimensionalen Digitalisierung des Gesichtes ist, da er dieses berührungslos, nicht-invasiv und ohne ionisierende Strahlung erfasst. Insbesondere lassen sich relative dreidimensionale Weichteilveränderungen nach monognathen Dysgnathieoperationen im Unterkiefer mit Hilfe von Gscan-Aufnahmen graphisch detailliert aufzeigen.

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