Klinische Effektivität der Transfusion von Granulozytenkonzentraten bei Kindern in Neutropenie

Die Granulozytentransfusion (GTX) ist ein seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts angewendetes Verfahren bei der Behandlung von unbeherrschbaren Infektionen. Mit dem Einsatz von hämatopoetischen Wachstumsfaktoren und der verbesserten Sammelausbeute durch technische Fortschritte in der Apherese hat die GTX eine Art Renaissance erlebt. Das Haupteinsatzgebiet der GTX liegt in der Behandlung von Neutropenien während immunsuppressiven Therapien bei onko-hämatologischen Erkrankungen. Derzeit liegen nur wenige kontrollierten Studien zur GTX bei Kindern und Jugendlichen vor. Ziel dieser Arbeit war es, die Effektivität von GTX bei Kindern durch Blutbildveränderungen und Entzündungsparametern nachzuweisen. Es wurden 134 Granulozytenkonzentrate (GK) von 58 männlichen Spendern nach Stimulation mit 263 μg G-CSF per Durchflusszellseparation gewonnen und 26 Patienten im Kindesund Jugendalter mit zumeist onko-hämatologischen Erkrankungen während eines unter gezielter antibiotischer bzw. antimykotischer Therapie persistierenden neutropenischen Zustandes transfundiert. Die gewonnenen GK´s enthielten durchschnittlich 3,5 – 3,8 x 1010 neutrophile Granulozyten (nG). Damit konnte eine mittlere Dosis von 2,7 – 3,7 x 1010 nG/m2 KOF des Empfängers erzielt werden. Nach erfolgter GTX stiegen die WBC im peripheren Blut der an, das CrP sank, die Sauerstoffsubstitution blieb unbeeinflusst. Die während des multimodalen Therapieregimes erfolgte Transplantationsart und das verwendete Transplantationsmaterial, sowie ob es sich um eine neoplastische Erkrankung des hämatopoetischen Systems oder eine Erkrankung eines anderen Organsystems handelte, besaß keinen signifikanten Einfluss aus die Effektivität der GTX. Dass dem Verlauf des CrP-Gehaltes im peripheren Blut nach GTX die Bedeutung eines prognostischen Faktors für das Ansprechen einer GTX-Therapie und des Outcomes zukommt, konnte nur tendenziell gezeigt werden.

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