Nasalität im Stimmklang professioneller Sprecher : Vergleichende Untersuchungen zur Nasalanz und Nasalität zwischen professionellen Sprechern und Laiensprechern

Im Vordergrund der Untersuchung stand die in der Literatur diskutierte Annahme, dass der Anteil der Nasalität in den Stimmen professioneller Sprecher höher ist als in den Stimmen unausgebildeter Sprecher und dies eventuell ein Effekt der Sprechstimmbildung oder sogar ein angestrebtes Ziel dieser sein sollte. Es lagen bisher keine empirischen Untersuchungen zur Stützung dieser Überlegungen vor. In der hier vorgestellten Studie wurde das Phänomen Nasalität mit Hilfe zweier Untersuchungsverfahren näher beleuchtet. Mittels Nasometermessung wurde der Anteil der messbaren Nasalanz, also der objektiv bestimmbaren Nasalität, gesunder Sprecher erhoben und die Ergebnisse der professionellen Sprecher mit den Ergebnissen der Sprecher ohne stimmliche Ausbildung verglichen. In der statistischen Analyse der erhobenen Nasalanzmittelwerte zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen professionellen Sprechern und Laiensprechern. Bei allen ermittelten signifikanten Fällen lagen entgegen der aufgestellten Hypothese die mittleren Nasalanzwerte der Laiensprecher über den Nasalanzmittelwerten der professionellen Sprecher. Im Untersuchungsverfahren der auditiven Analyse zeigte sich im Vergleich zwischen den erhobenen objektiven Nasalanzwerten und den Beurteilungen des Stimmklangs eine negative Korrelation. Hohen Nasalanzwerten standen hier niedrige mittlere Werte der auditiven Beurteilung des Stimmklangs gegenüber. Für die im theoretischen Teil der vorliegenden Arbeit vorgestellte Auffassung zur Ästhetik der Nasalität als klangsteigernde Komponente der Sprechstimme konnte anhand der untersuchten Stichprobe mittels der verwendeten Methodik kein empirischer Beweis gefunden werden.

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