Auswirkung der maschinellen Beatmung mittels positiv-endexpiratorischem Druck (peep) auf globale Leberfunktion und Mikrozirkulation im Splanchnikusgebiet

Einleitung: Die Auswirkungen von PEEP auf Leberdurchblutung und -funktion beim kritisch kranken Patienten sind bislang unzureichend untersucht. Da der Farbstoff Indozyaningrün nahezu ausschließlich von der Leber aus dem Blut eliminiert wird, lässt sich mit Hilfe der Indozyaningrün-Plasmaverschwinderate (ICG-PDR) die globale Leberfunktion und -durchblutung abschätzen. Mittels gastraler Tonometrie, einem gasgefülltem Ballon an der Spitze einer modifizierten Magensonde, wird der regionale CO2- Partialdruck gemessen. Material und Methoden: Insgesamt wurden 28 Patienten (21 Männer, 7 Frauen mittleres Alter 63 ± 9 Jahre) nach elektivem, kardiochirurgischen Eingriff eingeschlossen. Die Patienten der Interventionsgruppe (n=14) wurden mit PEEP 5 mbar, dann 2 Stunden mit PEEP 10 mbar und schließlich wieder mit PEEP 5 mbar maschinell beatmet. In der Kontrollgruppe (n=14) wurde kontinuierlich mit PEEP 5 mbar beatmet. Die ICG-PDR und der gastrale CO2-Partialdruck (PRCO2) wurden an jedem der drei Messpunkte erfasst. Alle Patienten wurden druck- kontrolliert beatmet. Ergebnisse und Diskussion: Ein PEEP von 10 mbar war im Vergleich zu einem PEEP von 5 mbar mit einer niedrigeren ICG-PDR (24,0 ± 6,9 vs. 22,0 ± 7,9 vs. 25,3 ± 7,8 %/min) (p=0,05) verbunden. In der Kontrollgruppe blieb dieser Parameter unverändert (22,0 ± 7,5 vs. 23,8 ± 8,4 vs. 21,4 ± 6,5 %/min). Die Unterschiede zwischen PRCO2 und endtidalem PCO2 waren ohne statistische Signifikanz (Interventionsgruppe: 1,1 ± 0,9 vs. 1,3 ± 0,7 vs. 1,3 ± 0,9 kPa; Kontrollgruppe: 0,8 ± 0,5 vs. 0,9 ± 0,5 vs. 0,9 ± 0,5 kPa). Alle weiterhin erfassten klinischen Parameter wie Katecholaminbedarf, Beatmung- und Kreislaufparameter sowie Laborwerte zeigten keine signifikanten Veränderungen. Schlussfolgerung: Bei Patienten nach kardiochirurgischem Eingriff geht ein PEEP 10 mbar im Vergleich zu einem PEEP 5 mbar nicht mit einer signifikanten Veränderung der Leberfunktion und -durchblutung einher. Die Effekte auf die Mikrozirkulation im Splanchnikustrakt bewegen sich innerhalb der physiologischen Schwankungsbreite.

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