Analyse der Funktion von Caspase-4 in der Chorionkarzinom-Zelllinie JEG-3

In dieser Dissertation wurde der Einfluss des in seiner Funktion noch wenig verstandenen Enzyms Caspase-4 auf grundlegende zelluläre Funktionen der humanen Chorionkarzinom-Modell-Zelllinie JEG-3, welche als Modell-Zelllinie für invadierende Trophoblasten dient, untersucht. Es sollte geklärt werden, ob die Stimulation von JEG-3-Zellen mit Leukaemia Inhibitory Factor (LIF) neben einer vermehrten Genexpression auch zu einer direkten Steigerung der Enzymaktivität von Caspase-4 führt. Hierzu wurde die Unterdrückung der Genexpression und Proteinsynthese von Caspase-4 mittels RNA-Interferenz (RNAi) in JEG-3-Zellen etabliert. Mit funktionellen Tests wurde der Einfluss dieses „Knock-downs“ auf das Proliferations- und Apoptoseverhalten von JEG-3-Zellen untersucht. Zudem sollte überprüft werden, ob die in der Frühschwangerschaft relevanten Zytokine LIF, Interleukin 6 (IL-6) und Hepatocyte Growth Factor (HGF) einen Einfluss auf die oben genannten Zellfunktionen nach RNAi von Caspase-4 besitzen. Es konnte gezeigt werden, dass LIF neben einer vermehrten Genexpression auch direkt zu einer signifikanten Steigerung der Enzymaktivität von Caspase-4 führt. Die funktionellen Tests zeigten zudem, dass der „Knock-down“ von Caspase-4 sowie die anschließende Stimulation der Zellen mit LIF, IL-6 und HGF zu einer signifikanten Steigerung der Proliferation führt. Im Bezug auf die intrazelluläre Regulation des Apoptose-Verhaltens zeigten die Ergebnisse keinen sicheren pro- oder anti-apoptotischen Einfluss von Caspase-4. Die Ergebnisse lassen eine regulatorische Funktion von Caspase-4 v.a. im Bereich der Steigerung des Invasionspotentials von JEG-3-Zellen vermuten. Die Übertragung dieser Ergebnisse vom JEG-3-Modell auf die trophoblastäre Primärzelle und die Einordnung der Ergebnisse in die bis heute gesicherten Erkenntnisse zur Trophoblastinvasion und Plazentation lassen den Schluss zu, dass Caspase-4 als Regulator des invasiven Potentials von Trophoblastzellen einen bis dato unbekannten Baustein der molekularen Mechanismen zur erfolgreichen Etablierung einer Schwangerschaft darstellen könnte.

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