Meta-Analyse von Telefon-Interview basierten Studien zur Langzeitwirkung der sublingualen Immuntherapie bei Allergien

Einleitung: Allergische Erkrankungen gehören in Deutschland zu den Volkskrankheiten, Tendenz weiter steigend. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Zahl der Betroffenen nahezu verdreifacht, vor allem in den Industrieländern nimmt die Prävalenz dramatisch zu. Die spezifische Immuntherapie (SIT) ist neben der Allergenkarenz der einzige kausale Therapieansatz. Neben der bereits etablierten subkutanen Applikation, zog in den letzten Jahren vor allem die sublinguale Immuntherapie (SLIT) das Interesse der Fachwelt auf sich. Wirksamkeit und Verträglichkeit sind zahlreich belegt und von der WHO bestätigt, die Datenlage zum Langzeiteffekt ist noch spärlich. Material und Methoden: Der Datenerfassung dienten Telefoninterviews auf Grundlage eines standardisierten Fragebogens. Die Studie umfasst insgesamt 233 Patienten mit nachgewiesener Typ-1-Allergie, die eine sublinguale Immuntherapie durchführten. Ergebnisse: Nach subjektiver Einschätzung kam es bei über 90% der Patienten zu einer Verbesserung des Allgemeinbefindens im Therapieverlauf. Zum Befragungszeitraum, also bis zu zehn Jahren nach Therapieende, war eine weitere Befindensverbesserung eingetreten. Auch der Medikamentenkonsum konnte bei nahezu 90% der Befragten deutlich reduziert werden. Schlussfolgerungen: Die SLIT bewirkt eine signifikante Verbesserung des Allgemeinbefindens sowie eine Reduktion des Medikamentenverbrauchs auch noch Jahre nach Abschluss der Therapie. Sie stellt eine nicht invasive, sehr gut verträgliche Form der spezifischen Immuntherapie dar. Unsere Studie liefert in Bezug auf den Langzeittherapieeffekt sehr positive Ergebnisse.

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