Chlamydophila pneumoniae in Tonsillen bei Kindern

Der Nachweis von Chlamydophila pneumoniae gelang im Tonsillengewebe von Kindern über die PCR und wurde mit serologischen Ergebnissen korreliert. Die Prävalenz der Infektion und epidemiologische Einflussfaktoren wurden unter der Frage der pathogenetischen Rolle des Erregers bei der Tonsillenhyperplasie statistisch eruiert. Das Tonsillengewebe nach Adenotomie bzw. Tonsillektomie von 188 Kindern im Alter von 1-10 Jahren wurde mithilfe zwei verschiedener PCR-Protokolle, erweitert durch einen DNAEnzymimmunoassay untersucht. In 8 % der Fälle gelang der direkte Nachweis von C. pneumoniae über die PCR, 15,3 % der untersuchten Kindern wiesen Antikörper auf. Patienten mit positivem Erregernachweis, insbesondere Kinder unter 5 Jahren, zeigten selten eine Antikörperbildung. Eine herausragende Rolle des Erregers auf die Entwicklung von hyperplastischen Adenoiden oder einer chronischen Tonsillitis kann anhand der in dieser Arbeit erhobenen Ergebnisse nicht gesehen werden. Bei einem häufigeren Auftreten rezidivierender adenoider Vegetationen bei Kindern mit nachweisbaren Antikörpern kann aber eine pathogenetische Bedeutung des Erregers bei der Tonsillenhyperplasie nicht ausgeschlossen werden. Im frühen Kindesalter ist eine serologische Diagnostik nicht sinnvoll, der direkte Erregernachweis sollte im Vordergrund stehen. Eine Änderung der standardmäßigen antibiotischen Therapie bei chronischer oder akuter Tonsillitis mit Fokus auf eine chlamydiengerechte Wirkung ergibt sich nicht.

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